Posse Duisburg – Düsseldorf: Illegale Masten der Telekom?
Hat die Deutsche Telekom illegal über eine kilometerlange Strecke zwischen Düsseldorf im Norden und Duisburg Süden eine Fülle von Masten samt Leitung errichtet? Die Telekom bestreitet das. Die Stadt Duisburg dagegen sagt: „Sie hat ohne die Zustimmungen der Straßenbaubehörde“ das Projekt in Hochlage errichtet.
Deswegen leistet sich Duisburg einen jahrelangen Kampf gegen die Telefongesellschaft, der Akten füllt. Sie hat die Grundstückeigentümer der Felder und Äcker auf ihrer Seite, die ebenfalls die Telekom im Visier haben. Was beide noch immer nicht wissen: Die Rauferei ist sinnlos.
Landwirte
Vor sechs Jahren beginnt die Fehde mit einem Antrag der Telekom. Sie will eine Telekommunikationslinie in Hochlage mit fünfzehn Masten entlang eines Wirtschaftsweges errichten. Nach Einsprüchen „mehrerer Landwirte“ sagt Duisburg: Ja, wenn unterirdisch verlegt wird. Denn die zehn Landwirte sehen 33 Pfähle, die eine „merkliche Beeinträchtigung“ verursachen. Denn die modernen Landmaschinen sind größer, breiter geworden. Duisburg recherchiert „eingehend“ und schließt sich den Argumenten der Landwirte an.
Das wird eng auf den Wegen
Künstliche DNA
Es folgt zwischen Telekom und Duisburg ein juristisches Hickhack, dennoch schafft die Telekom Fakten. Die Masten werden errichtet. Sie warnt sogar vor Sabotage. Weil es bereits Vandalismus in diesem Bereich gegeben habe (einer der Masten sei abgesägt worden, ein weiterer aus der Verankerung gehoben), montiert die Telekom Mahn-Tafeln an ihre Masten: „Achtung – unsichtbare Markierungen! Die künstliche DNA führt zum Täter“, so heißt es kriminalistisch laienhaft. „und macht Diebesgut unverkäuflich!“
Dergleichen ruft die Stadt Duisburg natürlich auf den Plan. So was auf „unserem Stadtgebiet!“ Und „ausdrücklich gegen den Vortrag der Stadt Duisburg“. Wirklich? Woher nimmt Duisburg so viel Eigenmacht?
Eigentumsrecht
Doch die Fläche gehört zur früheren Gemeinde Bockum. Und die gehört noch immer, so erfährt es report-D nach etlichen Anfragen in beiden Nachbarstädten, zum Hoheitsgebiet der Stadt Düsseldorf, deren Verwaltung die Genehmigung längst erteilt hat.
Alle Duisburger Plackereien laufen ins Leere. Beteiligt sind mehrere städtische Ämter und deren Angehörige, zehn Landwirte, die Telekom, die Stadt Düsseldorf. Und, schließlich, die sechs Telefon-Kunden, für die die lange Leitung überhaupt verlegt worden ist.