#seebrücke: Solidarität im Düsseldorfer Hafen mit den Seenotrettern
Die Brücke im Medienhafen wurde am Freitag (3.8.) symbolisch zur Brücke bis ins Mittelmeer. Rund 200 Menschen demonstrierten ihre Solidarität mit den Seenotrettern im Mittelmeer und traten für Humanität und gegen Abschiebungen ein. In vielen Städten laufen Veranstaltungen unter dem Motto #seebrücke, um gegen das Sterben im Mittelmeer zu demonstrieren.
Mit zwei Schlauchbooten demonstrierten Aktivisten im Hafenbecken
Als Symbol für die Unvereinbarkeit mit der herrschenden europäischen Politik und aus Solidarität zu den Menschen, die auf der Flucht sind, haben im Düsseldorfer Medienhafen Aktivisten demonstriert. Auf der Brücke im Medienhafen bildeten rund 200 Menschen eine Kette, während auf dem Wasser Demonstranten in zwei Schlauchbooten ein Banner für Humanität und gegen Abschiebungen zeigten.
Menschenrettung darf kein Verbrechen sein, appellierten die Rechner Oliver Ongaro, Sigrid Wolf und Burkhard Hintzsche
Viele Initiativen und Organisation hatten zur Aktion im Düsseldorfer Medienhafen aufgerufen. Stellvertretend für die Vertreter von #seebrücke, Attac Düsseldorf, Barrikada, DGB NRW, DGB Jugend, Düsseldorf ist bunt, Düsseldorf stellt sich quer, FIDEF, fiftyfifty, Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf, Flüchtlingsrat NRW, Grüne Düsseldorf, I Furiosi, KDDM, Piraten Düsseldorf und NRW, seered! Interventionistische Linke Düsseldorf, Türkei Zentrum, Turn Left! ergriff Oliver Ongaro von „Düsseldorf stellt sich quer“ das Mikrofon. Er beschrieb die Situation im Mittelmeer, wo die Regierungen der EU die Mittelmeerhäfen für Boote geschlossen haben, die Geflüchtete aus dem Meer retteten. Sie dürfen nicht mehr an Land gebracht werden und die Schiffe verschiedener Hilfsorganisationen und privater Retter werden festgesetzt und gegen die Besatzung Strafverfahren eingeleitet. Mit großer internationaler Unterstützung sticht in diesen Tagen die Aquarius der SOS Mediterranee wieder in See.
Klare Botschaften auf den Plakaten
Sigrid Wolf vom DGB appellierte in ihrer Rede die Zeichen der Solidarität fortzuführen. Schon beim Protestmarsch unter dem Motto „Seebrücke statt Seehofer“ am 21. Juli waren in Düsseldorf rund 1000 Menschen auf die Straße gegangen. In vielen Städten schließen sich Aktivisten an. Dem Aufruf der Bürgermeister von Bonn, Düsseldorf und Köln, die in eine offenen Brief an die Bundeskanzlerin angeboten hatten, aus Seenot gerettete Geflüchtete aufzunehmen, haben sich weitere Städte angeschlossen.
Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor von Düsseldorf, erklärte „Seenotrettung sei ein unverhandelbares Menschenrecht. Die Rettung von Menschenleben zu einer politischen Entscheidung zu machen, sei der falsche Weg, inhuman, barbarisch.“ Noch am Freitag hatte er eine Nachricht von Leoluca Orlando, dem Bürgermeister von Düsseldorfs Partnerstadt Palermo erhalten, der einen gemeinsamen Protest vorschlug.
#seebrücke Düsseldorf fordert: Schafft sichere Häfen
Die Farbe Orange und das Motto #seebrücke werden weiter für die Bewegung stehen, bis das Ziel, die Häfen zu öffnen, sichere Fluchtwege zu schaffen, die Seenotrettung zu entkriminalisieren und eine menschenwürdige Aufnahme Geflüchteter zu gewährleisten erreicht ist.