Düsseldorf: Oberbürgermeister appellieren für humanitäre Seenotrettung im Mittelmeer
Thomas Geisel, Oberbürgermeister von Düsseldorf, Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, und der Bonner Amtskollege Ashok Sridharan haben in einem gemeinsamen Schreiben an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel appelliert, sich für die Wiederaufnahme der Seenotrettung im Mittelmeer einzusetzen. Alle drei Städte wären bereit die geretteten Geflüchteten aufzunehmen.
Aus humanitären Gründen müsse die Rettung der Geflüchteten im Mittelmeer möglich sein, darin sind sich die OB’s der drei Städte einig. "Wir wollen ein Signal für Humanität, für das Recht auf Asyl und für die Integration Geflüchteter setzen", betonen die drei Stadtoberhäupter. "Wir stimmen mit Ihnen überein, dass es eine europäische Lösung für die Aufnahme, die Asylverfahren sowie die Integration oder die Rückführung von Geflüchteten geben muss. Bis eine europäische Lösung mit allen Beteiligten vereinbart ist, ist es dringend geboten, die Seenotrettung im Mittelmeer wieder zu ermöglichen und die Aufnahme der geretteten Menschen zu sichern. Unsere Städte können und wollen in Not geratene Flüchtlinge aufnehmen – genauso wie andere Städte und Kommunen in Deutschland es bereits angeboten haben", heißt es in dem Brief an die Kanzlerin.
Die Stadtoberhäupter stellen sich damit gegen die Stimmung, dass "Zäune und Mauern statt eines gerechten europäischen Verteilsystems die Not der Geflüchteten lösen können". Mehr als 1400 Menschen sind seit Anfang des Jahres im Mittelmeer gestorben an den Grenzen der Europäischen Union gestorben. Seit einigen Wochen werden die Seenotretter privater Initiativen massiv behindert und kriminalisiert. Sie dürfen Häfen nicht mehr anlaufen und wurden zum Teil verhaftet. Allein im Juni ertranken 629 Menschen auf dem Weg über das Mittelmeer.
Andreas Rimkus, SPD, steht hinter der Aktion #seebrücke
#seebrücke
Bundesweit organisieren Menschen Aktionen unter der Überschrift #seebrücke, um damit gegen den Abschottungskurs Deutschlands zu demonstrieren. In Düsseldorf startete am Montag der „Seenot-Montag“, bei dem mit Papierbooten und anderen Zeichen für Boote gegen die ausgesetzte Rettung im Mittelmeer protestiert wird. Am Freitag, 3. August, ab 17 Uhr, haben verschiedene Düsseldorf Institutionen zur Veranstaltung „Eine Seebrücke nach Düsseldorf“ eingeladen. Im Medienhafen, Am Handelshafen 15, treffen sich die Befürworter, die Seebrücke wieder aufzunehmen.