Düsseldorf hält Mahnwache gegen Antisemitismus
Rund 200 Düsseldorfer und Düsseldorferinnen sind am Donnerstag (19.7.) dem Aufruf des Düsseldorfer Appells gefolgt. Sie trafen sich auf dem Heinrich-Heine-Platz und verurteilen damit den antisemitischen Vorfall in der Altstadt am 13. Juli.
Zur Erinnerung: Kurz vor Mitternacht wurde am Freitag (13.7.) ein 17-jähriger Jugendlicher in der Altstadt angepöbelt und beleidigt. Er trug eine Kippa und einen Anstecker mit einer israelischer Flaggen, was einer etwa zehnköpfigen Gruppe junger Männer offenbar Anlass genug war, gegen ihn vorzugehen. Der Staatsschutz ermittelt und Zeugen werden um Hinweise gebeten.
Dieser Vorfall rief Zorn und Empörung bei Volker Neupert, dem Koordinator des „Düsseldorfer Appell gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“, hervor.
Volker Neupert hatte die Mahnwache organisiert
Bereits in Zeiten von Dügida hatte Volker Neupert mit dem „Düsseldorfer Appell – Respekt und Mut“ klare Linie gegen Rassismus gezeigt und nun zu einem klaren Zeichen gegen Antisemitismus, Israelfeindlichkeit und Gewalt am Donnerstag auf den Heinrich Heine Platz eingeladen.
Der Düsseldorfer Appell ist eine Allianz aus 60 verschiedenen Institutionen und Organisationen von kirchlichen Einrichtungen, städtischen Ämtern, Wohlfahrtsverbände, Kulturinstitutionen, Parteien und Migrantenvereinen. Viele Vertreter des Bündnisses kamen zur Mahnwache. Die Männer trugen eine Kippa und zeigten damit auch ein optisches Zeichen der Solidarität und Verbundenheit mit den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern.
In Ansprachen von Volker Neupert, Oberrabbiner Raphael Evers und dem Verwaltungschef der jüdischen Gemeinde, Michael Szentei–Heise, wurde der Übergriff als „Angriff ins Herz unserer Wertvorstellungen von Demokratie, Toleranz und Vielfalt“ verurteilt. Jüdische Bürgerinnen und Bürger müssen in Düsseldorf unbehelligt und sicher Leben können, betonte Neupert und rief zu einem klaren Bekenntnis gegen jegliche Form von Antisemitismus und zu Solidarität mit den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde auf. Demokratie, Toleranz und Vielfalt sollen die Menschen verbinden. Mit der Botschaft „Wenn du was gegen Juden hast, bin ich Jüdin. Wenn du was gegen Muslime hast, bin ich Muslimin. Wenn du was gegen Christen hast, bin ich Christin.“ wurden alle aufgefordert füreinander einzustehen.
Fotos: Niclas Ehrenberg