Steigende Einsatzzahlen bei der Düsseldorfer Feuerwehr
Die Bilanz der Feuerwehr des Jahres 2017 macht klar: Die Zahl der Einsätze stiegt. Feuerwehr und Rettungsdienst mussten im vergangenen Jahr mehr als 146.000 Mal ausrücken, 2016 waren es 141.013 Einsätze. Bei den Disponenten der Leitstelle gingen 2017 insgesamt 315.450 Anrufe ein.
Dezernentin Helga Stulgies zog die Bilanz des Jahres 2017
Steigende Zahlen
Gemeinsam mit Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies stellte am Mittwoch (18.7.) zum ersten Mal Branddirektor David von der Lieth den Geschäftsbericht der Feuerwehr für das Jahr 2017 vor. Die Zahlen belegten eindeutig, mit mehr als 146.000 Alarmierungen wurden die Retter so oft angefordert wie nie zuvor.
Von den 146.656 (2016: 141.013) Alarmierungen entfielen 134.490 (2016: 129.524) auf den Rettungsdienst. Darunter 87.749 (2016: 83.328) Fahrten zu Notfallpatienten. Den Grund für die durchschnittliche Steigerung der Zahl der Notfalleinsätze um rund vier Prozent pro Jahr, sieht die Feuerwehrdezernentin in der steigenden Einwohnerzahl in Düsseldorf und dass die Bewohner immer Älter werden uns so häufiger Hilfe benötigen. Die Zahl der Krankentransporte stieg dabei leicht an auf 46.741 (2016: 46.196) Einsätze.
Premiere von Branddirektor David von der Lieth bei der Präsentation des Geschäftsberichts
Für die Feuerwehr erfasste der Einsatzleitrechner 12.166 (2016: 11.489) Alarmierungen: Davon 3.822 Brandeinsätze – darunter 1.353 Wohnungsbrände, 127 Fahrzeugbrände, 127 Wald- und Bodenfeuer und 21 Großbrände. In 5.641 Fällen leisteten die Feuerwehrleute 5.641 technische Hilfe, wie die Rettung von Menschen bei Verkehrsunfällen, Tierrettungseinsätze und Gefahrenbeseitigungen nach Unwettern.
Im Schnitt alle 3,6 Minuten ein Einsatz in der Leitstelle
Die Disponenten der Leitstelle nahmen 2017 insgesamt 315.450 (2016: 317.645) Telefonanrufe entgegen, darunter 162.619 Notrufe über die Notrufnummer 112. Im Schnitt wird eine Verbindung mit dem Anrufer in rund fünf Sekunden hergestellt.
Zu den Spezialeinheiten gehören auch die Mitarbeiter der Reptiliengruppe, hier beim Tag der offenen Tür in der Wache Garath
Täglich sind 151 Führungs- und Feuerwehrmitarbeiter, Rettungsassistenten und Spezialeinsatzkräfte im Einsatz, die bei Bedarf durch 50 freiwillige Feuerwehrleute unterstützt werden. Das Amt zählt insgesamt einen Mitarbeiterstab von 1.029 Menschen (2016: 973), davon 36 Frauen (2016: 17). Bei den zehn Freiwilligen Feuerwehren gibt es 354 (2016: 278) aktive Mitglieder, davon 32 (2016: 23) Frauen.
Feuerwehrleute, Rettungsdienst und Spezialeinheiten absolvierten im vergangenen Jahr viele Einsätze in Düsseldorf, wurden aber auch zur Unterstützung in andere Städte gerufen. So waren die Düsseldorfer beim G20-Gipfel in Hamburg dabei und die Höhenretter rückten im Juli nach Köln aus, um Passagiere aus Gondeln der Drahtseilbahn über dem Rhein zu befreien.
Erfolge und Spezialeinheiten
Dass die Einsatzkräfte gut in Form sind, zeigten sie auch bei zahlreichen sportlichen Wettbewerben. So errangen die Höhenretter zum siebten Mal den Titel des Deutschen Meisters und auch die Handballmannschaft verteidigte beim Heimspiel in Düsseldorf den Deutscher-Meister-Titel.
Im September trugen die Düsseldorfer zum ersten Mal die Firefighter-Challenge an der unteren Rheinwerft aus und bereits traditionell startete die zehnte Auflage des Skyruns am ARAG-Tower.
Als Trainingseinheit retteten die Höhenretter hier die Fahrgäste der Achterbahn auf der Rheinkirmes
Zu den Teams der Feuerwehr gehören zahlreichen Spezialeinheiten. In der Wache Hüttenstraße sind rund 50 ausgebildete Feuerwehrtaucher stationiert, die mit einem Gerätewagen "Wasserrettung" und im Bedarfsfall mit Rettungsboot zu den Einsätzen ausrücken. Die Reptilienfachgruppe besteht aus sechs Feuerwehrmänner mit einer Spezialausbildung, die ihren Dienst auf verschiedenen Feuerwachen ausüben. SEG-RA heißt die Sondereinsatzgruppe-Rettungsassistenten, in der rund 130 Rettungsassistenten und Notfallsanitäter der Feuerwehr bei einem Massenanfall von Verletzten mit mehr als 20 zu erwartenden Patienten alarmiert werden. Die Hochinfektionskomponente (HIT) ist in der Wache Werstener Feld stationiert und verfügt über einen speziellen Infektionsrettungswagen, der den Transport von hochansteckenden Patienten technisch möglich macht. Rund 80 Mitarbeiter sind speziell darauf geschult und arbeiten mit der Sonderisolierstation der Uni Düsseldorf eng zusammen. Der Bauunfallzug wird hinzu gezogen, wenn bei Bauunfällen Hilfe zu leisten ist. Dazu kann das Abstützen von einsturzgefährdeten Gebäuden oder auch das Befreien von verschütteten Personen gehören. Der Gefahrgutzug der Feuerwehr Düsseldorf wird auch ABC-Zug genannt und kommt dann zum Einsatz, wenn Atomare, Biologische oder Chemische Stoffe freigesetzt wurden oder drohen in die Umwelt zu gelangen. Das OPEN-Team (Organisierte Personalunterstützung für Extremeinsätze und Nachsorge) der Feuerwehr Düsseldorf unterstützt seit 1995 das Rettungsdienst- und Feuerwehrpersonal psychosozial nach belastenden Einsätzen.