Der Nachwuchs kann es noch: Radschlägerturnier der Alde Düsseldorfer
Bereits zur 69. Auflage ihres Radschlägerturniers hatte die Bürgergesellschaft „Alde Düsseldorfer“ am Sonntag (8.7.) auf die untere Rheinwerft eingeladen. Dass die alte Tradition bei den Kindern beliebt ist, zeigten über 400 Teilnehmer, die in den Kategorien Stil und Geschwindigkeit ihr Können präsentierten.
Der Bürgerverein Alde Düsseldorfer organisierte das Turnier mit vielen Helfern
Früher schlugen die Düsseldorfer Kinder Rad und bekamen dafür einen “eene Penni”. Am Sonntag gingen Hunderte an den Start und kämpften um einen Siegerpokal für sich und den Wanderpokal, den die erfolgreichste Schule erhält. Dass die Düsseldorfer Tradition des Radschlagens auch an der Japanischen Internationalen Schule beliebt ist, zeigten die hohen Teilnehmerzahlen dieser Schule. Bereits im vergangenen Jahr konnte die Schüler und Schülerinnen der Japanischen Schule den Wanderpokal mit nach Hause nehmen und sie hatten sich fest vorgenommen, ihn in diesem Jahr zu verteidigen.
Titelverteidigung gelungen: Der Wanderpokal bleibt nun in der Japanischen Internationalen Schule
Nach den Vorläufen ging es ab 15 Uhr in die Finalrunden. Neben Oberbürgermeister Thomas Geisel waren auch Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und das designierte Karnevalsprinzenpaar Martin Meyer und Sabine Ilvertz unter den Zuschauern. Die zukünftige Venetia ist in der Altstadt aufgewachsen und kann sich noch gut an ihre Radschlägerinnenkarriere erinnern.
Sieger Mädchen A: (v.l.) Platz 2 Anna, Platz 1 Larissa und Platz 3 Sarah
Sieger Jungen A: (v.l.) Platz 2 Kentaro, Platz 1 und Vorjahressieger Yoshiya, Platz 3 Jakob
In den Altersklassen acht bis zehn und elf bis zwölf Jahre starteten die jungen Radschläger zuerst in der Kategorie Geschwindigkeit. Dabei achteten die Schiedsrichter genau auf die korrekte Ausführung. Selbst wenn ein Teilnehmer vermeintlich als Erster das Ziel erreichte, bedeute die hochgehaltene rote Karte ein Übertreten und damit die Disqualifizierung. Die jüngeren Starter absolvierten eine Strecke von 15 Metern, die älteren schlugen ihre Räder über die Distanz von 20 Metern.
Sieger Mädchen B: (v.l.) Platz 2 Tessa, Platz 1 Anne und Platz 3 Melissa
Sieger Jungen B: (v.l.) Platz 2 Tom, Platz 1 und auch er Vorjahressieger Nicolas, Platz 3 Haruto
Im Anschluss gingen die Teilnehmer in den blauen T-Shirts an den Start, die für die Kategorie Stil ausgegeben wurden. Dabei kam es nicht auf die Geschwindigkeit an, sondern auf die saubere Ausführung des Radschlagens ohne Zwischenschritte auf einer Linie. Denn das richtige Radschlagen ist eine Kunst. Beim vollendeten Rad nach Düsseldorfer Art darf immer nur eine Hand oder ein Fuß am Boden sein. Der Rest dreht sich in einer permanenten Bewegung rund um den Bauchnabel.
Sieger Stil: (v.l.) Platz 2 Clara, Platz 1 Silvana und Platz 3 Ben
Die Mädchen haben die Nase vorn
Dass Mädchen beim Radschlägerturnier antreten dürfen, ist seit 1971 erlaubt. Vorher war es eine Jungen-Domäne. Diese haben die Mädchen allerdings im Sturm erobert, denn das Teilnehmerfeld war auch am Sonntag überwiegend weiblich. Einzig in der Disziplin Stil treten die Jungen und Mädchen gemeinsam an. Im Teilnehmerfeld „Stil“ gab es einen einzigen Jungen, Ben Schmauder, der bereits in den Vorjahren erfolgreich war und auch diesmal einen dritten Platz erzielte.
Die Sieger der Wettbewerbe erhalten nicht nur ihren Pokal und eine Medaille, sie werden nach den Sommerferien auch noch ins Rathaus eingeladen. Oberbürgermeister Thomas Geisel – selbst begeisterter Radschläger – hat die Schirmherrschaft für das Turnier übernommen und wird die Gewinner noch persönlich ehren.