Düsseldorf: Verbände organisieren sich für saubere Luft
Der Allgemeine Deutscher Fahrrad Club (ADFC), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben sich in Düsseldorf als Bündnis zusammengeschlossen. Als „Aktionsbündnis Saubere Luft für Düsseldorf – Verkehrswende jetzt“ fordern sie die Stadt und Bezirksregierung auf, den Rechtsanspruch der Bürger auf saubere Luft endlich durchzusetzen und kurzfristig einen wirksamen Luftreinhalteplan aufzustellen. Für den 31. August ist ein Aktionstag in Düsseldorf geplant.
BUND-Sprecher Dirk Jansen kritisiert deutlich: „Fast zehn Jahre nach Inkrafttreten der Grenzwerte für Stickstoffdioxid werden wir Düsseldorfer noch immer unzulässig hohen Schadstoffmengen ausgesetzt“. Die Kommune die Bezirksregierung, das Land NRW und die Bundesregierung schieben sich nach Ansicht des Bündnisses den Schwarzen Peter gegenseitig zu, aber es folgen keine konkreten Handlungen. Die Lebensqualität in der Stadt ist in Gefahr und eine schnelle Verkehrswende unabdingbar, betonen die Aktivisten. Sie stellen fest, dass bisher die Ankündigung der Abkehr vom Leitbild der autogerechten Stadt lediglich ein Lippenbekenntnis und ein ernsthaftes Umsteuern bislang aber nicht in Sicht sei.
Die Düsseldorfer und Düsseldorferinnen würden unter dem Versagen der Politik ebenso leiden, wie die Menschen, die täglich zur Arbeit in die Landeshauptstadt pendeln. BUND-Aktivist Jansen sieht das Dieselfahrverbot als alternativlos, da es versäumt wurde andere wirksame Maßnahmen auf den Weg zu bringen.
Umweltfreundliche Mobilität könne mit den Menschen durch eine gute Radinfrastruktur und gute ÖPNV-Angebote vermittelt werden, erklärt Jost Schmiedel vom VCD. Dafür müssten die Bedingungen für den Radverkehr verbessert, die Kapazität und die Zuverlässigkeit im ÖPNV erhöht und die Verbindungen optimiert werden. Allerdings sei dafür eine Umverteilung des knappen Straßenraums zu Lasten des fließenden und ruhenden Autoverkehrs erforderlich.
„Stau, Lärm, Abgase und teils lebensgefährliche Situationen sind für alle eine unerträgliche und vermeidbare Zumutung. Wir wollen das nicht länger hinnehmen. Dabei darf es keine Tabus geben“, sagte ADFC-Sprecherin Lerke Tyra. „Das schließt auch den Rückbau der Einfallstraßen zugunsten breiter Rad- und Fußwege und eine innerstädtische Regelgeschwindigkeit von Tempo 30 mit ein.“ Der Ausbau von Rad- und Fußwege müsse dann einhergehen mit einer konsequenten Überwachung und Räumung dieser Wege.
Das Aktionsbündnis plant sich kritisch und konstruktiv in den Prozess zur Fortschreibung des Luftreinhalteplans Düsseldorf einzubringen. Auf einem Aktionstag am Freitag, den 31. August , soll den Forderungen Nachdruck verliehen und die Politik zum schnellen Handeln aufgefordert werden.