Düsseldorfer Immobilienblase beunruhigt Internationalen Währungsfonds
Der Internationale Währungsfond, IWF, ist über die Immobilienpreise in Düsseldorf gestolpert. In seinem am Donnerstag (5.7.) vorgelegten Jahresbericht zu Deutschland warnt der IWF eindringlich vor Preisblasen auf den Immobilienmärkten in deutschen Großstädten. In Düsseldorf seien Eigentumswohnungen und Häuser um 10 bis 15 Prozent überbewertet, heißt es darin.
Die Immobilienpreise seien stärker gestiegen „als durch Nachfrage und Fundamentaldaten erklärt werden kann“, warnen Ökonomen im IWF-Bericht. Als Ursachen für die Düsseldorfer Preisblase nennt der IWF steigende Einkommen, niedrige Zinsen und verstärkte Einwanderung. Hinzu kämen strenge Vorschriften (Beispiel: Umweltschutzauflagen) und die Auslastung im Bausektor. Beides laste wie ein Deckel auf dem Angebot an Immobilien.
Unter den Top Sechs
Düsseldorf rangiert unter den Top-Sechs der IWF-Kritik an Deutschland. Als ähnlich kritisch wird die Lage in Stuttgart bewertet. In Hamburg, Hannover und Frankfurt gebe es Abweichungen von 25 bis 30 Prozent. Spitzenreiter sei München mit einer Überbewertung von 46 Prozent.
Auch die Bundesbank warnt
Der IWF stützt sein Urteil auch auf Berechnungen der Deutschen Bundesbank. Die hatte bereits im Februar vor „Preisabweichungen“ von bis zu 35 Prozent gewarnt. Als Gegenmittel empfiehlt der IWF mehr Ausgaben der öffentlichen Hand für Wohnungsbau. Diese Anregung wurde von der Bundesregierung in Berlin sofort unter Hinweis auf die „schwarze Null“, also einen ausgeglichenen Haushalt, zurückgewiesen.
Internationaler Währungsfonds
Der Internationale Währungsfonds (IWF, englisch International Monetary Fund, IMF) hat die Aufgabe, die Stabilität des internationalen Finanzsystems zu stärken, die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik zu fördern, das Wachstum des Welthandels zu erleichtern, das Ungleichgewicht in den Zahlungsbilanzen der Mitglieder zu reduzieren sowie seinen Mitgliedern in Währungs- und Finanzkrisen durch Kredite zu helfen. Der IWF wurde zusammen mit der Weltbank im Juli 1944 gegründet. Der Sonderorganisation der Vereinten Nationen gehören 188 Länder an. (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)