Düsseldorf: Stolpersteine-Ausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte
Über 300 Stolpersteine sind im ganzen Düsseldorfer Stadtgebiet verteilt und erinnern an NS-Opfer. Der Künstler Gunter Demnig hat die Steine mit den Messingplatten geschaffen. In ganz Europa gibt es in hunderten Städten fast 70.000 Stolpersteine. In einer Ausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte wird eine Auswahl der Steine mit den Biografien der Opfer ab Dienstag (10.7.) gezeigt.
Mit der Sonderausstellung „Stolpersteine – ein dezentrales Mahnmal in Düsseldorf“ wird an die vielen Opfer der NS-Zeit erinnert. Seit Mitte der 90-er Jahre werden die mit kleinen Messingplatten versehenen Steine vor den ehemaligen Wohnhäusern von NS-Opfern verlegt. Es ist ein europaweites Gedenkprojekt und mittlerweile erinnern fast 70.000 Stolpersteine an Menschen, die in der NS-Zeit aus rassistischen, politischen oder religiösen Gründen getötet wurden.
In Düsseldorf gibt es aktuell 302 Stolpersteine. Die Ausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte zeigt auf Tafeln eine Auswahl der von Gunter Demnig verlegten "Stolpersteine" und die dazu gehörige Biografien der Menschen. Neben der Dokumentation der Steine und ihren Standorten steht das Leben der Ermordeten im Vordergrund. Aus den Archiv- und Sammlungsbeständen werden Familienfotos, Dokumente, Briefe oder Tagebuchauszüge gezeigt, die den Lebensweg der Menschen darstellen. Unter diesen Personen sind Juden, Kommunisten und Widerstandskämpfer, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Wehrmachtsdeserteure, "Euthanasie"-Opfer und Obdachlose.
Der Rat der Stadt hatte im Jahr 2003 einstimmig beschlossen, den Opfern damit ein Denkmal zu setzen. Die Biografien der Menschen "hinter" den Steinen recherchierte Mahn- und Gedenkstätte. Sie bietet auch Rundgänge in den Stadtteilen an. Der Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte betreut die Verlegung neuer Steine, denn auf Anregung von Patinnen und Paten aus der Bürgerschaft kommen pro Jahr etwa 20 neue Steine hinzu.
"Stolpersteine – ein dezentrales Mahnmal in Düsseldorf"
Sonderausstellung vom 10. Juli bis zum 26. August. Der Eintritt ist frei. Auf Wunsch werden Sonderführungen angeboten. Informationen gibt es unter 0211-8996205.
Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29,
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 17 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr, montags geschlossen