Düsseldorf: Streik und Urabstimmung an der Uniklinik
Die Gewerkschaft ver.di kündigt von Dienstag (26.6.) bis Donnerstag (28.6.) an der Düsseldorfer Uniklinik erneute Warnstreiks an. Während des Streiks wird es eine Urabstimmung über unbefristeten Arbeitsniederlegungen geben. Das Ergebnis soll am Freitag (29.6.) feststehen.
Bereits in der vergangenen Woche gab es an zwei Tagen Warnstreiks am UKD
Die Kommunikation zwischen dem Vorstand der Uniklinik (UKD) und den Gewerkschaftsvertretern scheint nicht mehr möglich. Stoisch wiederholt die Klinikleitung seit den ersten Streiks in 2017, die bereits realisierten Entlastungsmaßnahmen und das Unverständnis über die Blockadehaltung der Gewerkschaft. Bei den Mitarbeitern scheint von der Entlastung nicht viel angekommen zu sein und so fordert die Gewerkschaft endlich über konkrete Maßnahme zu verhandeln.
Denn es geht den Beschäftigten nicht um mehr Geld, sie wünschen sich mehr Kollegen, um ihre Arbeit endlich so schaffen zu können, dass das Patientenwohl nicht gefährdet ist. Sie fühlen sich permanent überlastet, da zu wenig Personal auf den Stationen zur Normalität gehört. Haben die Mitarbeiter frei, klingelt regelmäßig das Telefon, wenn Kollegen erkrankt sind und kurzfristig Ersatz gesucht wird. Viele Beschäftigte suchen Entlastung, indem sie ihre Arbeitsverträge auf Teilzeit reduzieren, was den Druck auf die Kollegen noch erhöht. Die Gewerkschaften kämpfen darum für die Stationen einen klaren Personalschlüssel zu definieren, um die ständigen Unterbesetzungen transparent zu machen.
„Mehr von uns ist besser für alle“ stand auf vielen Plakaten, die in der vergangenen Woche während der Streiks und dem Protest bei der Gesundheitsministerkonferenz hoch gehalten wurden. Doch auch im Ergebnisprotokoll der Gesundheitsministerkonferenz lag der Schwerpunkt eher auf dem Patientenwohl, als auf der Entlastung der Mitarbeiter.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellte sich gemeinsam mit seinen NRW-Kollegen Laumann am Mittwoch den Demonstranten, getan hat sich nichts
Ver.di ruft die Mitglieder in der Uniklinik in dieser Woche von Dienstag bis Donnerstag zum Streik auf. Dabei wird über unbefristete Streiks abgestimmt, der sofort beginnen kann, wenn bis Freitagabend, 29. Juni, 75 Prozent der anwesenden Gewerkschaftsmitglieder dafür stimmen.
Der UKD-Vorstand müsste in dieser Woche mit konkreten Vorschlägen aufwarten, um die Eskalationsstufe des unbefristeten Streiks zu verhindern.
Jan von Hagen, ver.di-Verhandlungsführer, betont: „Die Warnstreiks hatten schon erhebliche Auswirkungen auf den Klinikbetrieb. Hätte die Klinikleitung, wie sie behauptet, das Wohl der Patientinnen und Patienten im Blick, hätte sie längst reagiert. Doch wir haben von den Herren bisher gar nichts gehört – keine Reaktion“. Es ist erneut mit Einschränkungen im Krankenhausbetrieb zu rechnen. Von Hagen versichert, dass auch in einem unbefristeten Streik Notdienste zur Verfügung gestellt werden.
An der Uniklinik Essen werden die Warnstreiks am Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt. Verhandlungsfortschritte gibt es auch hier nicht, aber immerhin konnte einvernehmlich eine Notdienstregelung getroffen werden.