Düsseldorf Garath: Gesamtschule positioniert sich gegen Rassismus
Die Gesamtschule in Garath ist zwar erst im Aufbau, aber schon mit den Jahrgangstufen 5 und 6 versucht die Schule ihr Profil zu schärfen. Geschlossen sind die Schülerinnen und Schüler dabei das Zertifikat „Schule gegen Rassismus und Schule mit Courage“ zu erlangen. Ein weiterer Beitrag ist die Wanderausstellung „Mensch, du hast Recht(e)!“ der Bildungsstätte Anne Frank zu Rassismus, Diskriminierung und Menschenrechte.
Für Stephan Proksch und Gabriella Lorussoist die Ausstellung ein Baustein auf einem langen Weg gegen Rassismus zu wirken
Am Dienstag, 12. Juni, wäre Anne Frank 89 Jahre alt geworden. Als Aylin Kortel vom pädagogischen Team der Anne Frank Bildungsstätte Frankfurt das bei der Ausstellungseröffnung „Mensch, du hast Recht(e)!“den Schülern erzählt, ging ein Raunen durch den Saal. Für die Schüler der Klassen 5 und 6 ist die Zeit des Nationalsozialismus lange her. Doch auch heute gibt es noch Rassismus, Diskriminierung und Verletzungen der Menschenrechte, dass kennen viele der Schüler aus eigener Erfahrung. Aus 30 verschiedenen Nationen kommen die rund 200 Schüler der Gesamtschule. Schulleiter Stephan Proksch und Lehrerin Gabriella Lorusso kennen die Probleme der Schüler, die zum Teil auch im Stadtteil erkennbar sind. „Du Scheißjude“ ist nur ein Beispiel für verbale Entgleisungen, wie sie auf dem Schulhof keine Seltenheit sind. Umso wichtiger ist dem Lehrerkollegium bereits im Aufbau der Schule ein Bewusstsein für ein friedliches, multikulturelles Miteinander zu schaffen.
Das Rassismus kein gesellschaftliches Problem der anderen ist, sondern jeder einen Beitrag zum friedvollen Zusammenleben leisten kannn, wird auch in der Ausstellung vermittelt.
Mit der Unterstützung des Vereins Wegweiser, der auch Fach- und Koordinierungsstelle für das Programm "Demokratie Leben! Partnerschaften für Demokratie" ist, konnte zum ersten Mal die Ausstellung „Mensch du hast Recht(e)!“ nach Nordrhein Westfalen geholt werden.
In dem mobilen Lernlabor können die Besucher Inhalte zu Rassismus, Diskriminierung und Menschenrechten interaktiven Stationen selber entdecken. Durch Mitmachen, Querdenken, Diskutieren und Zuhören soll das Wissen nicht von oben herab vermittelt werden. Das Publikum wird herausgefordert und irritiert. Dabei legen die Ausstellungsmacher Wert darauf, auch die Perspektive der von Diskriminierung Betroffenen zu verdeutlichen.
Die Ausstellung befasst sich mit den Fragestellungen:
> Woher kommen Vorurteile? Finde Wege, mit ihnen umzugehen.
> Was ist normal? Schau hin, welche Bilder Werbung und Medien vermitteln.
> Was ist Rassismus? Hör zu, was Prominente wie Angela Merkel oder Kevin Boateng dazu sagen.
> Wie funktioniert Demokratie? Probiere aus, Konflikte zu verstehen und zu schlichten.
> Wie schützt man die Menschenrechte? Überlege, wie Du Dich verhalten kannst, wenn Nazis zu einer Demo aufrufen.
> In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Mach’ Dir Gedanken über Alternativen.
Alle Schülerinnen und Schüler des Gesamtschule Stettiner Straße werden werden mit ihren Lehrern die Ausstellung besuchen und sichmit den Aspekten von Diskriminierung, Rassismus, Menschenrechten und Demokratie in ihrer Umgebung auseinanderzusetzen. Ziel ist es damit präventiv gegen Formen von Radikalisierung und Extremismus zu wirken. Für die Schule ist es ein Baustein für die Erlangung des Zertifikats „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“.
Die Ausstellung ist für Schüler konzipiert, aber alle Interssierten sind willkommen
Die Wanderausstellung der Bildungsstätte Anne Frank zu Rassismus, Diskriminierung und Menschenrechten kann von allen Interessierten noch bis zum 21. Juni an der Schule besichtigt werden. Geöffnet ist sie montags bis freitags zwischen 8 und 15 Uhr in der Städtischen Gesamtschule, Stettiner Str. 98, 40595 Düsseldorf, besucht werden. Schulklassen melden sich bitte bei Gabriella Lorussa (Telefonnummer 0173-2744416) an.
Das Sekretariat der Gesamtschule Stettiner Straße erreichen Sie unter der Telefonnummer 0211-8923511.