Düsseldorf – Wo ist das Kleinod?
Wie wohl kann es auf ein Dilemma hinauslaufen? In unserer Stadt ein Kleinod zu entdecken – und nicht darüber plaudern zu dürfen. Denn dann wollen es alle zu Gesicht bekommen. Die Menschen sind neugierig. Sie wollen es anschauen.
Und kämen sie vereinzelt zu Fuß und nur bei Gelegenheit, nun gut. Aber sie kommen mit ihren Autos, mit vielen Autos, mit Motorrädern, mit Mopeds. Und wenn einer weiß, wo es steht, bilden sich erfahrungsgemäß ganze Wandergruppen, Besucherschwärme.
Und das Kleinod wäre dann keines mehr, es müsste mit dem Eifelturm konkurrieren oder dem Kölner Dom. Anderseits – diese bislang stille Idylle steht im Internet beschrieben. Es wird als mittelalterlicher Festung geschildert. Eine von 1323. Es steht in einem stillen Winkel von Angermund, gehörte aber einst den Herren von Kalkum.
Baudenkmal
1443 war das Gut dann im Besitz eines Ritters. 1501 wurde es verkauft. In den letzten Jahrhunderten war es bis auf kurze Zwischenräume verpachtet. Das Haus ist seit dem 1. Oktober 1990 als Baudenkmal geschützt. Zu Recht, völlig zu Recht.
Gut, gut. Und wo steht es denn nun genau? Anschrift? Planquadrat? Koordinaten? Wegweiser? Hinweisschilder?
Das ist ja gerade das Dilemma.