Performance in Düsseldorf: „Hab und Gut“ in vielen Facetten
Reichtum ist ein Begriff, der sehr unterschiedlich interpretiert wird. Düsseldorf wird als reiche Stadt angesehen, dennoch leben auch hier viele arme Menschen. In dem Rap-, Tanz- und Performance-Projekt „Hab und Gut“ haben sich 18 sehr unterschiedliche Teilnehmer dem Thema genähert. Das Ergebnis präsentieren sie am Samstag, 2. Juni, im zakk.
EviN (links) kommt aus dem Iran und engagiert sich vielfältig, im Workshop leitete er gemeinsam mit Ugur Kepenek die Rap-Gruppe
Wie geht ein armer Mensch, wie bewegen sich Reiche? Ist man reich, weil man ein gut gefülltes Bankkonto hat? Ist die Umwelt reich oder arm an Plastik? Die Fragestellungen zum Thema „Hab und Gut“ waren bei den 18 Teilnehmern des Workshops im Alter zwischen 18 und 74 Jahren sehr verschieden. Sie brachten alle ganz individuelle Erfahrungen ein und jeder hatte eigene Vorstellungen zum Reichtum.
Morgan Nardi arbeit mit der Tanzgruppe
Die Leiter des Workshops Morgan Nardi und Marie Zoe Buchholz für den Bereich Tanz und Ugur Kepenek und EviN für den Bereich Rap führten die Teilnehmer mit vielen Aktionen in das Thema ein. So gab es Fachvorträge, aber auch direkte Begegnungen. Im Café Eden traf die Gruppe beispielsweise auf viele Gesprächspartner, mit denen Gedanken zum Thema Reichtum gesammelt wurden. Auf der Kö versuchten sie sich im Betteln und in zahlreichen Gruppenübungen waren Selbstbewusstsein, Zugänglichkeit und das Verstehen ohne Worte Inhalt.
Kopfhörer gehörten dazu, um die speziell für die Raps erzeugten Beats zu hören
„Durch die verschiedenen Generationen und Kulturen haben wir sehr, sehr viele Perspektiven aufs Thema bekommen“, erklärte Choreograph Morgan Nardi. Gemeinsam mit Hip-Hop-Tänzerin Marie Zoe Buchholz und den Teilnehmern wurde eine Choreographie erarbeitet. In die Tanzbewegungen flossen neben den eigenen Erfahrungen auch die Texte der Rap-Gruppe ein. Die Coaches waren beeindruckt über die ausdrucksstarken Texte, die nicht nur von den jungen Teilnehmern kamen. „Ich fand die Idee sofort super, mit älteren Menschen zu rappen. Das ist was ganz Neues. Frauen über 50 rappen ja normalerweise nicht. Hier schon, und wie! Die haben es richtig drauf. Die Texte sind anders als die der Jungen. Da steckt eine Menge Lebenserfahrung drin“, erklärte Kepenek.
Das Ergebnis des Workshops zeigen die Teilnehmer am Samstag, 2. Juni, ab 18 Uhr im zakk, Fichtenstraße 40 (freier Eintritt). Die Zuschauer erwartet eine ganz persönliche Performance, die am 25. Juni um 18 Uhr erneut im tanzhaus nrw aufgeführt wird.