Ein Drama in der Düsseldorfer Oper: Totalausfall der Bühnentechnik – Befürchtungen eingetroffen
Über die Sanierungsbedürftigkeit der Bühnentechnik der Düsseldorf Oper wurde in der Vergangenheit viel gesprochen. Es herrscht Einigkeit über die Modernisierung, doch es fehlt an Handwerkern und so lief die Ausschreibung der Arbeiten ins Leere. Nun ist der schlimmste Fall am Donnerstag (31.5.) eingetreten: Mitten in der Vorstellung „Rigoletto“ versagte die Technik. Damit ist die Premiere von Schläpfers Schwanensee am 8. Juni in Gefahr. Mit Hochdruck wird an Notlösungen gearbeitet.
Die Besucher des Opernhauses hatten sich am Donnerstag auf Verdis „Rigoletto“ gefreut, doch während der laufenden Vorstellung ging nichts mehr bei der Bühnentechnik. Der Vorhang fiel und dann wurde improvisiert. Beim Rest der Vorstellung sangen die Darstellung, das Orchester spielte, doch Bühnenbilder und Effekte gab es keine.
Marode Technik, aber Ausschreibung ohne Erfolg
Damit ist das eingetroffen, was die Mitarbeiter der Oper schon lange befürchtet hatten. Denn die Steuerungstechnik der Bühnenmaschinerie ist rund zwölf Jahre alte und für die noch auf Windows XP basierende Technik sind keine Ersatzteile und Updates mehr erhältlich. Der Stadtrat hatte bereits Mittel für den Austausch der Soft- und Hardwarekomponenten bewilligt und auch die veralteten, hydraulischen Bremsen für die Züge sollten aus Sicherheitsgründen gegen elektrische Bremsen ersetzt werden. Zusätzlich sollte das Bühnenportal Kettenzüge zum Aufrichten von szenischen Wandverkleidungen erhalten. Die Arbeiten hätten in diesem Sommer in der Spielzeitpause erledigt werden sollen, doch gerade erst hatte die Stadt bekannt gegeben, dass es auf die Ausschreibung keine Angeboten gab, die passend waren.
Hoffnung für Schwanensee-Premiere
Am Freitags arbeitete die bühnentechnische Mannschaft des Opernhauses gemeinsam mit externen Spezialisten an der Wiederinstandsetzung der Anlage. Eine für den Vormittag vorgesehene Probe des „Schwanensee“ musste abgesagt werden.
Um die ausverkaufte Premiere „Schwanensee“ des Balletts am Rhein in der neuen Choreographie von Martin Schläpfer am 8. Juni 2018 nicht zu gefährden, haben Generalintendant Prof. Christoph Meyer und sein Team entscheiden, nach erfolgter Reparatur der Steuerungstechnik die ausgefallene Probe des „Schwanensee“ am Samstag (2.6.) nachzuholen. „Wir wollen – und müssen – alles dafür tun, den reibungslosen Ablauf dieser mit Hochspannung erwarteten Premiere abzusichern, soweit es in unserer Macht steht“, so Meyer.
Tickettausch möglich
Daher wird die unmittelbar auf die Probe folgende Abendvorstellung, um 19:30 Uhr, „Die Entführung aus dem Serail“ lediglich mit Kostümen, jedoch ohne Bühnenbild und technische Effekte inszeniert. Die Vorstellung von Richard Strauß‘ „Der Rosenkavalier“ am Sonntag soll wie angekündigt in kompletter Dekoration gegeben werden.
Zuschauerinnen und Zuschauer, die Tickets für „Die Entführung aus dem Serail“ am Samstag erworben haben und ihre Karten für eine Folgevorstellung (12. Juni, 13., 20., 25., 28. Oktober oder 14. November 2018) tauschen möchten, werden gebeten, sich mit dem Opernshop Düsseldorf, Heinrich-Heine-Allee 24, 40213 Düsseldorf unter Tel. (0211) 8925211 (Mo-Sa 9 bis 18 Uhr) in Verbindung zu setzen.