Stadtgarde Düsseldorf zu Rot für den Karneval?
Die Stadtgarde in der Landeshauptstadt Düsseldorf ist seit 2014 ein eingetragener Karnevalsverein. Ihr Augenmerk gilt der Nachwuchsarbeit und die Fahnenschwenkergruppe ist bis ins Sommerbrauchtum bei den Schützen aktiv. Sie engagieren sich bei Senioren und Kindern, aber das alles reicht nicht, um in den Kreis des Comitees Düsseldorf Karnevals aufgenommen zu werden. Die Präsidenten der Mitgliedsgesellschaften haben sich mehrheitlich gegen sie ausgesprochen. Der Verdacht: Weil die Stadtgarde die SPD-Karnevalssitzung organisiert hat.
Seit Jahren engagiert sich die Stadtgarde auch bei der Kinderkarnevalssitzung in der Kinderkrebsklinik
Comitee Düsseldorfer Carneval
Es gibt einige Dutzend Karnevalsgesellschaften in Düsseldorf. 63 von ihnen sind als ordentliche Mitglieder im Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) organisiert. Weitere acht Vereine befinden sich in Wartestellung, was die CC’ler „korrespondierende“ Vereine nennen. Um auf diese Warteliste zu kommen, müssen Karnevalsvereine einen Antrag stellen, viel Geduld haben und dann noch die Zustimmung der Präsidenten der CC-Gesellschaften bekommen. Doch dass das nicht immer klappt, mussten die Karnevalisten der Stadtgarde in der vergangenen Woche feststellen. Sie wären gerne CC-Mitglied geworden, aber die Mehrheit der Vereine wollte sie nicht.
Regeln für Mitglieder
Das CC hat sich in seiner Satzung klare Regeln auferlegt, wer Mitglied werden darf. Damit soll verhindert werden, das kleine Vereine, die sich vielleicht nach kurzer Zeit wieder auflösen oder in andere Gesellschaften übertreten die Zahl der CC-Mitglieder sprunghaft steigen lassen. Das System hat sich bewährt, denn wer die Wartezeit als korrespondierender Verein geschafft hat, wird meist als ordentliches Mitglied willkommen geheißen, betont CC-Pressesprecher Hans-Peter Suchand. So geschehen mit der Gesellschaft „Gemeinsam Jeck“, die in der CC-Hauptversammlung mehrheitlich aufgenommen wurden.
Der Düsseldorf SPD-Chef Andreas Rimkus kann kaum glauben, dass die SPD rufschädigend sein soll
Jeck auch ohne CC
Eine Abfuhr gab es für die Stadtgarde. Ihr Antrag auf Aufnahme als korrespondierender Verein wurde abgelehnt. Die Mitgliedschaft im CC haben sich viele im Verein gewünscht, aber die Enttäuschung über die Ablehnung hält sich in Grenzen. Offen spricht niemand darüber, aber befreundeten Gesellschaften haben den Stadtgardisten mitgeteilt, dass die SPD-Sitzung vielen ein Dorn im Auge war. Der Karneval müsse überparteilich sein. Das steht auch in der Satzung des CC. Dass in einigen Veedelszügen ganze Parteiwagen mitziehen, scheint dabei ein anderes Thema zu sein.
Die Fahnenschwenker der Stadtgarde haben bisher am Rosenmontagszug teilgenommen und werden dies auch weiter tun. Ob der Verein einen weiteren Aufnahmeantrag beim CC stellen wird, ist ungewiss. In Düsseldorf gibt es viele Vereine, die auch ohne CC jeck sind und ausgelassen feiern.
Die Fahnenschwenker der Stadtgarde treten nicht nur im Karneval auf