Düsseldorfs Bürgerbüro-Mitarbeiter trainieren Selbstschutz am Arbeitsplatz
Trainiert der für Personal zuständige Düsseldorfer Beigeordnete Professor Dr. Andreas Meyer-Falcke hier für die nächste Gehaltsverhandlung? Nein: Er besuchte ein Training für städtische Mitarbeiter in Bürgerbüros. In der neuen Seminarreihe "Selbstschutz am Arbeitsplatz" sollen sie lernen, mit Gewalt umzugehen.
Jährlich werden in den zwölf Düsseldorfer Bürgerbüros über 550.000 Anliegen der Düsseldorfer bearbeitet. Dabei kann es auch zum handfesten Streit zwischen Bürger und Amtsperson kommen. So wurde Mitte Januar ein Sachbearbeiter des Bürgerbüros Eller tätlich von einem Kunden angegriffen. So schildert die Stadt den Vorfall: Der alkoholisierte Passant habe ohne Termin das Bürgerbüro betreten. Er verlangte bedient zu werden. Als die Anwesenden ihn darauf hinwiesen, dass kein Termin mehr frei sei und ihn auf die Online-Terminvereinbarung verwiesen, wurde der Passant aggressiv und renitent. Es sei zu einer kleinen Rangelei zwischen dem Betrunkenen und einem der Mitarbeiter gekommen. Verletzt wurde niemand. Die Polizei wurde nicht gerufen. Dem Angreifer sei ein Hausverbot erteilt worden.
Fäuste und Beleidigungen
In dem Training lernen städtische Bedienstete aus Bürgerbüros, sowohl mit körperlichen Übergriffen, als auch mit verbalen Bedrohungen und Beleidigungen umzugehen. Referenten sind Karl-Heinz Bergers und Volker Prüfer von der Betriebssportgemeinschaft. Und die nahmen ihren Chef, Meyer-Falcke, gern in die Mangel. Der lernte gleich ganz praktisch, wie man sich gegen Schläge und Tritte schützt.
"Angstfrei arbeiten"
"Bisher haben wir so etwas nicht gebraucht", sagt Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke. "Da aber die Gewaltbereitschaft gegenüber städtischen Mitarbeitern wächst, ist es wichtig, dass diese sich bestmöglich geschützt und gerüstet fühlen. Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz bedeuten für uns auch, dass Mitarbeiter angstfrei arbeiten können."
Foto: Stadt Düsseldorf, Ingo Lammert