Düsseldorf feiert einen ganzen Tag ein Maifest im Maghreb-Viertel
Glücklich ist, wer die Uhr vergisst: Bei einer ganz besonderen Stimmung haben mehrere hundert Düsseldorfer am Samstag (12.5.) am Lessingplatz das Maghreb Maifest gefeiert. Auf der Bühne machten Nachwuchskünstler aus den Bereichen Musik und Comedy mehr als fünf Stunden lang Programm. Kinder freuten sich über Henna-Tattoos, die Hüpfburg und Popcorn und selbst die Polizisten des Viertels saßen auf einem Geländer, als seien sie eine Jugendgang.
Popcorn, die Seifenblasen-Maschine und die Hüpfburg – kamen gut an.
Khalifa Zariouh, der das Maifest zusammen der Bezirksvertretung organisiert hat, hatte noch intensiver als zur Premiere im vergangenen Jahr die Familien angesprochen. So wurde bei Krass e.V. getrommelt, gemalt, gesprochen. Der Bürgerverein Oberbilk röstete Maiskörner zu Popcorn und hatte eine selbst gebaute Seifenblasenmaschine mitgebracht, die vor allem von den jüngsten Gäste solange und so intensiv bestaunt wurde, bis ein Familienmitglied sie hochhob und die Seifenblasen direkt nach dem Entstehen auf ihrer Nase zerplatzten.
Sänger Ryan Finnich rappte auf der Bühne, auf der fünf Stunden lang junge Talente auftraten.
In heiterer Gelassenheit präsentierte sich ein Stadtteil, der noch vor zwei Jahren von der Düsseldorfer Polizei zu einem Kriminalitätsschwerpunkt erklärt worden war. Mit einer Großrazzia hatten die Ordnungskräfte die Oberbilker Straßen, die Cafés und Shisha-Bars nach unerwünschten Personen durchkämmt. Mittlerweile hat Polizeipräsident Norbert Wessler das Maghreb-Viertel von der Liste der Kriminalitätsschwerpunkte genommen.
Diese jungen Damen hatten sich die begehrten Henna-Tattoos zeichnen lassen
Längst ist noch nicht alles in Ordnung. „Hier wird ganz offen auf den Straßen gedealt“, klagt ein Wirt marokkanischer Herkunft. Vorbeifahrende Streifenwagen würden von den Personen ganz einfach ignoriert. Doch wer sich bei Maifest am Samstag einen Hühnchen-Spieß schmecken ließ und der Musik lauschte, merkte von all dem nicht.
Bezirksvertretung 3 unterwegs und mit Plänen für das Maifest im kommenden Jahr: (v.l.) Katja Goldberg-Hammon (SPD), Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund (SPD), Dietmar Wolf (Grüne) und Dr. Thorsten Graeßner (Grüne).
Dietmar Wolf von den Grünen und Vize-Bezirksbürgermeister im Stadtbezirk drei sagte: „Ein tolles Fest, das noch viel Potential für die kommenden Jahre hat.“ Wolf will sich dafür einsetzen, dass im kommenden die Bezirksvertretung mit einem eigenen Stand am Lessingplatz vertreten ist. „Es soll ein weiteres Gesprächsangebot an die Menschen sein, die hier leben und arbeiten.“