Düsseldorf Wersten: Spielend für den Ernstfall lernen
Die Aufkleber „Notinsel“ der Stiftung Hänsel+Gretel findet man an vielen Geschäften in Düsseldorf. Sie signalisieren Kindern, dass sie hier Unterstützung bekommen, wenn sie unterwegs sind und Hilfe brauchen, Angst haben oder nicht alleine weiter wissen. Das spielerische Kennenlernen der Notinseln in Wersten organisierte die Werbegemeinschaft am Freitag (27.4.) und über 100 Kinder waren Teilnehmer der Wersten-Rallye.
Auf den Karten finden die Kinder auch später die Anschriften der Notinseln in Wersten
Wersten Rallye seit neun Jahren
Seit neun Jahren sind die Notinseln in Wersten jeden letzten Freitag im April gut besucht. Denn dann schwärmen die Kinder aus zur Wersten-Rallye, um spielerisch zu erkunden, wo sie im Notfall Hilfe finden können.Wie es zu einer richtigen Rallye gehört, bekamen die Teams am Freitag im Hauptquartier, dem DRK-Zentrum, neben ihren „Wersten-Taschen“ mit Proviant für die Tour, Namensschild und Adressen der Notinseln, auch den Umschlag, mit Aufgaben, die es zu lösen galt.
Ab 13:30 Uhr war es mit der Ruhe im DRK-Seniorenzentrum, denn die Gruppen holten ihre Unterlagen ab und nach der Rallye gab es noch Hot-Dogs für alle
Denn erst mit der richtigen Antwort, wurde die nächste Anlaufstelle erraten. Die Stationen führten zu den Notinseln in ganz Wersten. Dort wurden den Kindern kleine Aufgaben gestellt und anschließend erhielten sie einen Stempel auf ihrem Rallye-Zettel.
Viele Aufgaben mussten die Kinder lösen
In diesem Jahr unterstützte Jule Korst das Organisationsteam um Dirk Rauchmann, Petra Yahrling und Michael Makoschey. Für die 15-Jährige ein besonderer Einsatz, denn vor neun Jahren war sie selbst Teilnehmerin bei der allerersten Wersten Rallye. Als Grundschülerin löste sie gemeinsam mit ihren Freunden die Aufgaben auf dem Rallye-Zettel und freut sich, dass auch die Kinder in diesem Jahr wieder auf Tour gehen können.
(v.l.) Jule Korst, MIchael Makoschey und Dirk Rauchmann mit dem Plakat der Wersten-Rallye
Denn Notinseln gibt es in verschiedenen Stadtteilen in Düsseldorf. Doch dort ist mit dem Anbringen der Aufkleber und der Verteilung eines Flyers an die Kinder das Projekt schnell erledigt. Die Anlaufstellen durch eine Rallye zu erkunden nimmt die Hemmungen, im Ernstfall um Hilfe zu bitten und dies geschieht in Wersten vorbildlich.
In der Stadtbücherei gestalteten die Rallyeteinehmer Bilder mit Aufklebern
Auch die Werstener profitieren durch die Aktion, denn man kommt ins Gespräch und achtet aufeinander. Das haben auch die Mitglieder der Aktion „Wir machen mit“ festgestellt und packten gerne mit an, die Kinder für die Rallye im Hauptquartier auszustatten. „Wir machen mit“ ist eine „inklusive Bürgerplattform“, die sich für das gemeinsame Leben im Stadtteil engagiert.
(v.r.) Michael Kirberg, Benjamin Freese und Melanie Elmendorf trugen ihre Shirts von "Wir machen mit" und unterstützen die Rallye
Ihr Ziel ist es, die Nachbarschaft in Wersten inklusiv zu gestalten. Egal ob Senior, Familie, Behinderter oder Single, alle sind eingeladen ein Teil des Netzwerks zu sein, dass sich für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention einsetzt unddie Umwelt gleichberechtigt zu gestalten. „Wir machen mit“ hat seine Anlaufstelle im Matthias-Claudius-Haus auf der Kölner Landstraße, weitere Informationen gibt es hier.
Sie sorgen seit vielen Jahren für den Erfolg der Wersten-Rallye: Dirk Rauchmann und Petra Yahrling
Notinseln in Wersten
Das Projekt läuft in Wersten bereits seit 2009. Damit alle Kinder die Stellen kennen, an denen sie Hilfe bekommen können, organisiert die Werbegemeinschaft „Wir in Wersten!“ einmal im Jahr die Rallye mit dem Ziel, so vielen Kindern wie möglich zu zeigen, wo sich die Notinseln befinden, an die sie sich in brenzligen Situationen wenden können.
Unter dem Motto „Wo wir sind, bist du sicher“ können Kindern in Notsituationen Hilfe finden. Sei es ein Unfall, ein verlorener Schlüssel, ganz dringend mal Pipi machen oder ein vergessenes Handy – die Geschäfte, an deren Tür ein großer Notinsel-Aufkleber zu sehen ist, sind für die Kinder da, rufen Hilfe oder trösten erst einmal. Das Personal in den Geschäften wurde im Umgang mit hilfesuchenden Kindern geschult.
In Wersten beteiligen sich viele Geschäfte, Friseure, Bäcker, Apotheken und die Provinzial. Egal wie klein oder groß die Notsituation eines Kindes ist, der Aufkleber „Notinsel“ gibt die Gewissheit, hier wird geholfen. Mit der Provinzial-Zentrale am Provinzialplatz gibt es sogar eine Notinsel, die 24 Stunden täglich geöffnet ist.
Unterstützung finden die Organisatoren des Notinsel-Projektes bei ihren Partnern der Werbegemeinschaft „Wir in Wersten“, der Bezirksvertretung 9, Ratsherrn Andreas Hartnigk, der Provinzial, dem DRK, den Verkehrshelfern und vielen Freiwilligen. Weitere Information über die Notinseln gibt es bei der Werbegemeinschaft www.wersten.de/notinsel.html
Die Provinzial unterstützt die Wersten-Rallye durch ihre Ehrenamtler der Zentrale und auch Provinzial-Geschäftsstellenleiter Christoph Schlayer (hintere Reihe, 4.v.l.) ist mit von der Partie