Düsseldorf Holthausen: Trotz Klage – Bäume auf Kematengelände komplett gefällt
Kreischende Kettensägen bereiteten dem Baumbestand auf dem ehemaligen Kematengelände Am Trippelsberg ein Ende. Am Freitag (27.4.) leisteten die Arbeiter ganze Arbeit und konnten am Abend das Grundstück baumfrei melden. Entsetzen herrscht darüber bei den Bürgern und auch bei Ratsmitglied Lutz Pfunder (Die Linke). Er hatte am 3. April vor dem Verwaltungsgericht gegen das Vorhaben Klage eingereicht. Die Stadt beeindruckte das wenig, die Verwaltung stelle dem Eigentümer am 20. April die Baugenehmigung zu, damit verbunden die Fällerlaubnis.
Jahrzehnte alte Bäume wurden gefällt
Im September 2017 hatte der Rat der Landeshauptstadt den Bauvorbescheid für die Errichtung eines Logistikzentrums auf dem Grundstück Am Trippelsberg 100 abgelehnt. Nur Oberbürgermeister Geisel stimmte als einziger für den Vorbescheid. Nach seiner Ansicht kann der Stadtrat keinem Investor ein Projekt verwehren – solange der sich an den geltenden Bebauungsplan hält. Geisel rief damals die Bezirksregierung Düsseldorf an und diese Mittelbehörde hat den Beschluss des Rates aufgehoben.
In der Ratssitzung am 22. März lagen ein Antrag der Bezirksvertretung 9, der Ratsfraktion Die Linke und ein Änderungsantrag der Grünen vor, alle mit dem Ziel, gegen den Bescheid der Bezirksregierung Klage einzureichen. Die einheitliche Überzeugung: Die Bezirksregierung habe auf Grundlage eines völlig überholten Verkehrsgutachtens geurteilt. Aus Zeitgründen kamen alle Anträge nicht mehr zur Abstimmung. Deshalb ergriffen Die Linken durch ihren Sprecher Lutz Pfundner die Initiative und klagten am 3. April.
Nichts durfte hier stehen bleiben
Dass die Verwaltung nun trotz seiner Klage die Baugenehmigung erteilt hat, macht Lutz Pfundner, Sprecher der Linken Fraktion, wütend. Die vielen alten Bäume sind nun tot. Dabei sieht er auch den Zeitpunkt der Fällung an einem Freitagnachmittag für bewusst gewählt. Die Chance eine einstweilige Verfügung für einen Fällstopp zu erlangen, sind da gering.
Einen Schnellschuss ohne Genehmigung vollführte LogProject aus Langenfeld bereits am 8.und 9.März. Damals fällten sie mehrere Bäume ohne Genehmigung und wurden erst durch den Protest von Anwohnern und der Aufmerksamkeit der Medien gestoppt. Die Firma wird von Bürgern und Komunalpolitikern kritisiert, da sie auf dem Gelände ein Logistikzentrum errichten will, ohne das aktuelle Verkehrsgutachten erstellt wurden. Die Bürgerinitiative Hafenalarm befürchtet durch die Ansiedlung eines Logistikers das Schaffen von Fakten, um so den Weg für den Ausbau des Reisholzer Hafens zu ebnen.