Der Düsseldorfer Bahnhofsvorplatz wird aufgeräumt und bekommt ein neues Hochhaus
Der Konrad-Adenauer-Platz vor dem Hauptbahnhof soll schöner werden. Daher haben Stadt und Bahn erst die Bürger gebeten, ihre Ideen zu formulieren und schließlich einen Gestaltungswettbewerb gestartet. 25 Team haben Vorschläge erarbeitet, die am Donnerstag (19.4.) und Freitag (20.4.) von einer Jury bewertet wurden. Jetzt stehen die Gewinner fest. Es wird das nächste Hochhaus in Düsseldorf geben.
Die Ergebnisse der Jury wurden am Freitag im Rathaus vorgestellt (v.l.): Rolf Reh (DB), Oliver Hasenkamp (DB), Barbara Kempnich, Oberbürgermeister Thomas Geisel, Jury-Vorsitzender Uli Hellweg und Baudezernentin Cornelia Zuschke, Foto Stadt Düsseldorf, Michael Gstettenbauer
Aus 25 Entwürfen die Sieger gewählt
Baudezernentin Cornelia Zuschke sah im Bürgerdialog und dem anschließenden Wettbewerb die Chance, für die Gestaltung von Flächen frühzeitig eine breite Zustimmung einzuholen. Allerdings könne „viel Vielfalt auch sehr schwierig sein“, erklärte sie. Denn an dem Prozess war ein Team von rund 50 Menschen beteiligt und es galt, viele verschiedene Ansichten zu vereinen. Zum ersten Mal war von Beginn an eine Bürgervertreterin in die Gremienarbeit eingebunden. Die Leiterin der Bahnhofsmission, Barbara Kempnich, hatte aus dem Bürgerdialog die Anforderungen der Anwohner mitgenommen und achtete auf deren Umsetzung. Ihr Ziele waren viele Grünflächen, eine gute Aufenthaltsqualität für alle Menschen, kurze Wege, ein Blindenleitsystem und Klimaschutz.
Die Jury bestand aus Freiraum-, Verkehrs-, Stadtplanern und Architekten, Vertretern aus der Kommunalpolitik, der Stadt Düsseldorf, der Deutschen Bahn Station & Service AG sowie aus Bürgervertretern. Sie hatten Entwürfe von 25 Teams zu prüfen, die den Konrad-Adenauer-Platz als Aufenthalts-, Begegnungs- und Orientierungsraum gestalten sollten, ohne dabei die Funktionalität als Verkehrsraum zu vernachlässigen.
Die Sieger
Zwei Entwürfe überzeugten die Jury so sehr, dass sie den ersten Preis gleich doppelt vergaben. Die Mitglieder waren sich einig, die Entscheidung wurde einstimmig gefällt.
Der Siegerentwurf zur Platzgestaltung, Grafik: © GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt (Kassel) mit Vössing Ingeneurgesellschaft mbH (Düsseldorf) und RKW Architektur + (Düsseldorf)
Die Gestaltung des Platzes sah die Jury am besten in der Planung der Arbeitsgemeinschaften GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt (Kassel), mit Vössing Ingenieurgesellschaft mbH (Düsseldorf) und RKW Architektur + (Düsseldorf) gelöst. Jury-Vorsitzender Uli Hellweg lobte die aufgeräumte und elegante Gestaltung des Platzes mit guten Wegebeziehungen vom Bahnhof zur Innenstadt. Damit würde den Menschen ein schönes Ankommen in Düsseldorf ermöglicht. Neben den Straßenbahnen und Taxen finden auch Fahrräder und Autos Abstellflächen. Cornelia Zuschke begeisterte der schlichte und einleuchtende Ansatz des Entwurfs, er sei unspektakulär und gerade dadurch großartig, führte sie aus. Dies bedeute klare Vorteile, denn nach der Planung soll es nun so schnell wie möglich zur Realisierung kommen.
Die Sicht auf den Bahnhofsvorplatz von oben, Grafik: © GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt (Kassel) mit Vössing Ingeneurgesellschaft mbH (Düsseldorf) und RKW Architektur + (Düsseldorf)
Der Städtebauliche Sieger
Der weitere erste Preis geht an das Team PLANORAMA Landschaftsarchitektur (Berlin), mit HOFFMANN – LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH (Berlin) und MONO Architekten Greubel & Schilp & Schmidt PartGmbB (Berlin), die in ihrem Entwurf den Bahnhof der Zukunft sehen. Der Entwurf würdigt das historische Bauwerk des Bahnhofs und stellt dem Uhrenturm einen größeren Zwilling auf die andere Seite des Gebäudes. Das Hochhaus steht in einer Achse zur Immermannstraße.
Die Vision mit neuem Hochhaus, Grafik: © PLANORAMA Landschaftsarchitektur (Berlin) mit HOFFMANN – LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH (Berlin) und MONO Architekten Greubel & Schilp & Schmidt PartGmbB (Berlin)
Stadt und Bahn wollen schnelle Umsetzung
Vom Ergebnis waren auch die Vertreter den DB Station & Service AG überzeugt und sagten zu, noch in diesem Jahr eine Grundsatzentscheidung für die Realisierung herbeiführen zu wollen. "Die prämierten Arbeiten geben mit ihren Entwurfsideen den Anstoß für eine gesamthafte, nachhaltige Entwicklung des Bahnhofs und dieses zentralen Quartiers als Ganzes", freut sich Oliver Hasenkamp, Leiter Objektentwicklung und Planung DB Station&Service AG, über die Qualitäten für den geplanten Hochbau auf der Fläche des ehemaligen Rheingold-Saals.
Mit den Preisträger-Teams wird die Landeshauptstadt Düsseldorf im nächsten Schritt des Realisierungswettbewerbs für den Konrad-Adenauer-Platz ein Verhandlungsverfahren führen.Das Areal soll in enger Kooperation mit der DB Station&Service AG entwickelt werden.
Ausstellung der Entwürfe im Rathaus
Die Bürger können alle Entwürfe des Wettbewerbs ab Dienstag, 24. April, 15 Uhr, bis einschließlich Freitag, 4. Mai, 12 Uhr, im Rathaus-Foyer, Marktplatz 2, 40200 Düsseldorf, besichtigen. Die Ausstellung ist zu den allgemeinen Öffnungszeiten des Rathauses, montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr geöffnet.