Düsseldorf meldet stark rückläufige Flüchtlingszahlen
In den zurückliegenden dreieinhalb Jahren prägten Ehrenamtliche Helfer, Organisationen, Initiativen und Vereine die Willkommenskultur in Düsseldorf. „Auf diesen Einsatz können wir in der Landeshauptstadt Düsseldorf stolz sein“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel am Dienstag (17.4.) mit Dank am Runden Tisch Asyl. Angesichts rückläufiger Flüchtlingszahlen verlagert die Stadt ihre Arbeit von der bisherigen Schaffung neuer Unterkünfte hin zur Verbesserung der Wohnsituation Geflüchteter.
Rechnet mit weiterhin zurück geheneden Flüchtlingszahlen in Düsseldorf: Amtsleiterin Miriam Koch.
Im März waren 5.269 Flüchtlinge in Düsseldorf gemeldet. Bei 52 Prozent von Ihnen lief noch das Asylverfahren; 48 Prozent hatten bereits einen gefestigten Aufenthaltsstatus. Zum Vergleich: Im Januar 2017 war mit insgesamt 7.708 geflüchteten Menschen in Düsseldorf der Höchststand erreicht. Damals befanden sich noch 69 Prozent im Asylverfahren. In den insgesamt 34 Flüchtlingsunterkünften gibt es derzeit 5.426 Plätze (Januar 2017: 9.118 Plätze in 49 Unterkünften). Für 2018 rechnet Amtsleiterin Miriam Koch mit weiter rückläufigen Unterbringungszahlen. 2019 müssten demnach rund 5.000 Flüchtlinge in Düsseldorf untergebracht werden.
Knapper Wohnraum
Unverändert setzt die Stadt nach eigenen Angaben auf Gemeinschaftsunterkünfte, um Asylbewerber unterzubringen. Angesichts sinkender Flüchtlingszahlen und leicht ansteigenden Obdachlosenzahlen sollen einige Unterkünfte umgewidmet werden. Ursache ist, dass Flüchtlinge mit anerkanntem Status keine Wohnung in Düsseldorf finden und deshalb weiterhin in städtischen Unterkünften untergebracht werden müssen, um Obdachlosigkeit zu vermeiden. Dabei solle der Umzug innerhalb der Unterkünfte nicht zu einer Verschlechterung der Wohnsituation führen. Ziel sei auch, dass die Menschen im Stadtbezirk verbleiben, damit die soziale Infrastruktur erhalten wird und Kinder beispielsweise Kindergarten oder Schule nicht wechseln müssen.
Düsseldorfer Standard in städtischen Flüchtlingsunterkünften – hier die in Düsseldorf Lichtenbroich.
Die Stadt zahlte bislang rund 50 Millionen Euro für den Bau von Flüchtlingsunterkünften. Dies sei langfristig kostengünstiger als die Anmietung von Wohnraum. Teure Hotelunterbringungen konnten im September 2017 beendet werden. Bis auf weiteres ruhen soll auch die Arbeit am Runden Tisch Asyl. Die Unterarbeitsgruppen wie etwa das "Austauschforum Ausländerrecht" oder die Arbeitsgruppe "Beschäftigung und Arbeitsintegration" sollen ihre Arbeit jedoch fortsetzen.