Düsseldorf Eller: CDU-Politiker wettern gegen traditionelle Moschee-Einladung am Karfreitag
Der Bezirksbürgermeister von Eller, Lierenfeld, Vennhausen und Unterbach, Wilhelm van Leyen (CDU), hatte keinen schönen Mittwochmorgen (28.3.). Den Grund dafür lieferten zwei Christdemokraten. Die CDU-Ratsmitglieder und Bezirksvertreter Christian Rütz und Dagmar von Dahlen kritisieren in scharfen Worten die Ditib-Moschee an der Festenbergstraße in Düsseldorf Eller. Dass dort ausgerechnet am Karfreitag „zum wiederholten Mal“ „zu einer mehrtägigen Kermes“ eingeladen werde, „zeigt aus unserer Sicht mangelnden Respekt vor den kulturellen Gebräuchen in Deutschland und zu wenig Bemühen um Achtung der christlichen Tradition unseres Landes“.
Bezirksbürgermeister van Leyen kommentierte gegenüber report-D das Schreiben so: „Dabei handelt es sich um die ganz persönliche Meinung der Absender. Ich bin als Bezirksbürgermeister froh, dass die Gemeinde Politik, Kirchen, Polizei und alle Bürger zu sich einlädt. Ich weiß nicht, was dieser Brief zum jetzigen Zeitpunkt soll.“
Gleich mehrere Haken
Die Sache mit der „persönlichen Meinungsäußerung“ hat mehrere Haken. Verteilt wurde die Aufforderung an die Stadt Düsseldorf, die Zulässigkeit der Moschee-Veranstaltung am Karfreitag zu überprüfen, auf offiziellem Düsseldorfer Rats-Briefpapier. Absender der digital übersandten „Pressemitteilung“ ist die Adresse presse@bv08.de. Wer das Schriftstück bekommt, muss den Eindruck gewinnen, hier handelt die gesamte Bezirksvertretung. Rütz, den Politikerkollegen als „quartiersbekannten Scharfmacher“ bezeichnen, weiß als Richter und Mitarbeiter der Staatskanzlei von CDU-Ministerpräsident Armin Laschet um solche Nuancen.
Kein Alkohol, keine Musik
„Wir sind alle seit vielen Jahren dort zu Gast“, sagt Bezirksbürgermeister Wilhelm van Leyen. Er vertritt einen rheinischen Standpunkt: „Es wird ja niemand gezwungen, da am Freitag hinzugehen. Ich habe die Moschee immer samstags besucht.“ Die Einladung des Moschee-Vereins gilt für den 30. März bis 1. April, jeweils von 11 bis 19 Uhr. Es gibt regelmäßige Moscheeführungen, Kaffee, Tee, Gebäck. „Wir servieren keinen Alkohol und machen am Freitag keine Musik“, sagte der Vorsitzende des Trägervereins der Moschee, Sadettin Bilkay. „Wir organisieren das Fest in dieser Art seit 15 Jahren. Es startet nach dem Freitagsgebet.“ Das Gemeindefest sei ein Wohltätigkeitsbasar.
Dagmar von Dahlen: "Stress" am Karfreitag.
Dies wird von allen bestätigt, die report-D dazu sprechen konnten. Auch Rütz und von Dahlen sagten, es lägen keine Beschwerden, etwa der Nachbarn vor. „Vielmehr habe ich persönlich Stress mit dieser Art der Feier am Karfreitag, das ist immerhin der höchste evangelische Feiertag“, erläuterte von Dahlen. Sie sieht sich bereits „ans Kreuz genagelt“ und „in die ultrarechte Ecke gedrängt“. Drei Sätze später kritisierte Dagmar von Dahlen, dass es kein Schulfest mehr gebe, auf dem ordentliche Bratwürste aus Schweinefleisch serviert würden: „Alles muss Halāl sein.“
Kontrollen angeblich zugesagt
Bei persönlichen Besuchen habe man die Kritik in den Vorjahren bereits direkt geäußert, versichern Rütz und von Dahlen. So wie bisher sei ein respektvolles Nebeneinander der Religionen nicht möglich. Das Ordnungsamt werde am Freitag den gesetzeskonformen Ablauf an der Festenbergstraße kontrollieren, kündigte Rütz gegenüber report-D an. Das habe ihm der Rechtsdezernent der Stadt Düsseldorf, Christian Zaum, zugesagt.