Düsseldorf Holthausen: Bäumfällungen auf Kematengelände gestoppt
Nach Auskunft der Stadt Düsseldorf wurden die Baumfällarbeiten auf dem Gelände Am Trippelsberg 100 vorerst gestoppt. Am Freitag (9.3.) hatten Arbeiter zahlreiche Bäume gefällt. Die Genehmigung zur Fällung würde erst mit der Baugenehmigung erteilt und die stünde noch aus, hieß vom Pressesprecher der Stadt. Demnach hätte der Eigentümer des Grundstücks, die Langenfelder Firma LogProject Development, die Bäume ohne Genehmigung gefällt.
Ob es die Ungeduld war oder Kommunikationsprobleme, konnte im Telefonat mit LogProject am Dienstag (13.3.) seitens report-D nicht geklärt werden. Die Firma gab an, eine Fällgenehmigung der Stadt gehabt zu haben und war zu keiner weiteren Stellungsnahme bereit.
Das hörte sich seitens der Stadt Düsseldorf anders an. „Die Baugenehmigung und damit verbunden die Fällgenehmigung wird erst nach Ablauf der Rechtsmittelfrist erteilt werden. Die Fällarbeiten sind inzwischen gestoppt“, hieß es in der schriftlichen Antwort auf die Fragen von report-D zu den Arbeiten auf dem Gelände Am Trippelsberg 100.
Den Genehmigungen stünde nach der rechtlichen Einschätzung der Bezirksregierung nichts im Wege, teilte die Stadt mit. Weiter hieß es: Zur Beurteilung des Fällantrages wurde vom Gartenamt ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag verlangt und vom Bauherrn vorgelegt. LogProject wurden Auflagen und Hinweise zum Vorgehen verordnet. Dazu gehört die fachgutachterliche Begleitung der Arbeiten, da die Arbeiten in der Schutzzeit zwischen dem 1. März und 30. September vorgesehen seien.
Empörung bei den Bürgern
Andrea Vogelsang schrieb an Thomas Geisel und hoffte auf Erklärungen
Die Empörung über die Fällung der rund 70 Bäume auf dem ehemaligen Kematen-Gelände, reiht sich ein in die Kritik der Baumfällungen auf dem Messeparkplatz, wo 100 Bäume einer Open-Air-Veranstaltungsfläche weichen sollen. Andrea Vogelgesang von der Baumschutzgruppe hatte sich in einer Mail direkt an Oberbürgermeister Thomas Geisel gewandt. Darin erinnerte sie an den Ampel-Koopperationsvertrag und zitiert daraus „Ziele unserer Stadtentwicklungsplanung: Die Folgen des Sturms „Ela“ zeigen, dass der Erhalt von Bäumen als ein vorrangiges Ziel des Planens und als Bestandteil des Wertesystems beim Bauen vorrangig zu berücksichtigen ist. Ziel ist es, den Erhalt von Bäumen schon im Vorentwurfstadium zu beachten.“
Sie kritisierte die weniger ideellen politischen, als hauptsächlich wirtschaftlichen Entscheidungen in Düsseldorf, bei denen Bäume zu Wegwerfartikeln degradiert würden. „Wegschmeißen und dann neue woanders pflanzen. Dies ist und bleibt aber eine Milchmädchenrechnung: Denn Bäume lassen sich nicht in Stückzahl messen, also 1:1, sondern in der Leistung ihrer Laubfläche in Quadratmetern. Sie sind Teil unserer belebten Umwelt, der in der heutigen Zeit ein unabdingbarer Wert zukommt“, erklärte sie und wünschte sich, dass über Baumfällungen nicht in den Hinterzimmern des Rathauses entschieden würde, sondern die Fragen in einem öffentlichen sachlichen Gespräch zu diskutieren.