Düsseldorf Gerresheim: Bewohner grüßen an den Fenstern des Ferdinand-Heye-Hauses
Das Ferdinand-Heye Haus ist Gerresheim ist Heimat für rund 80 Bewohner. Seit Mittwoch (28.2.) grüßen einige von ihnen fröhlich auf großen Fotos, die an den Fernstern zur Benderstraße hin angebracht sind. Die besondere Fotoausstellung soll einladen, die Bewohner und das Haus kennenzulernen und Berührungsängste abzubauen.
Mit verschienden Veranstaltungen, dem Nachbarschaftscafé „Frau Heye“ und dem Mehrgenerationenspielplatz versucht das Ferdinand-Heye-Haus und seine Bewohner eine lebendige Nachbarschaft in Gerresheim zu gestalten. Oft hindern Ängste und Vorurteile Menschen daran, an Veranstaltungen im Altenheim teilzunehmen oder sich beraten zu lassen. Dass die Bewohner fröhliche Menschen sind, die sich über Kontakt freuen, zeigen die Fotos, die Profi-Fotograf Heinz-Dieter Wurm mit den Senioren erstellt hat. Die Bewohner hatten viel Spaß bei der Aktion, denn sie wurden nicht einfach nur fotografiert. Jeder von ihnen hält dabei ein Foto aus der eigenen Jugendzeit und so entwickelten sich viele Gespräche.
Fotograf Heinz-Dieter Wurm (rechts) mit einem seiner Fotomodelle Günter Schwarz
Ein Ziel der Ausstellung ist es, das Leben der Senioren im Ferdinand-Heye-Haus zu würdigen und durch den Austausch über die historischen Fotos Erinnerungen zu aktivieren. „Biografiearbeit ist ein zentrales Element in der Arbeit mit alten Menschen – mit und ohne Demenz“, sagt Andrea Köhler, Leiterin des Ferdinand-Heye-Hauses. „Denn durch das Teilen von Erinnerung wird auch der Bezug zur eigenen Lebensgeschichte und Identität gestärkt.“
Die entstandenen Bilder hat Fotograf Wurm auf fenstergroße Lochfolie gezogen und an der Vorderfront des Gebäudes angebracht, so dass sie nun weit in den Stadtteil hinein sichtbar sind.
„Mit der Aktion möchten wir Menschen im Stadtteil einen lebendigen Blick auf das Leben im Altenheim ermöglichen und sie ermutigen, Menschen im Ferdinand-Heye-Haus zu besuchen“, erläuterte Stefanie Krones, vom Vorstand der Diakonie, das Konzept. Denn neben der Betreuung älterer Menschen gibt es im Haus zahlreiche weitere Angebote für das Leben im Alter. Im Demenzkompetenzzentrum der Diakonie können sich Betroffenen und ihre Angehörigen beraten lassen. Das Café „Frau Heye“ steht allen Menschen im Stadtteil offen und bei den regelmäßigen Veranstaltungen wie Lesungen oder Vorträgen sind Gäste immer willkommen.
Die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie hat das Ferdinand-Heye-Haus mit dem Gütesiegel „Demenzsensible Einrichtung“ ausgezeichnet, was erst zwölf Einrichtungen in ganz Deutschland erhalten haben.
Tag der offenen Tür
Mit der Enthüllung der Bilder ist die Aktion nicht abgeschlossen. Am Freitag, den 20. April, um 18 Uhr, sind Besucher zu einem Tag der offenen Tür unter dem Motto „Erinnern und träumen“ ins Ferdinand-Heye-Haus eingeladen. Mit dabei werden der Slampoet Markim Pause und die Düsseldorfer Band Heavy Gummi sein.
Fotos: Kira Küster, Diakonie Düsseldorf