Düsseldorf: Eine Reise in ein Land vor dem Krieg – Syrien
Für die knapp 200 Menschen im Cinema-Kino in der Düsseldorfer Altstadt war es am Montagabend (19.2.) eine Reise in eine vergangene Welt. Lutz Jäkel nahm die Zuschauer mit seiner Live-Reportage mit nach Syrien. Ein Syrien, wie es heute nicht mehr existiert. Für viele Besucher war es mit Wehmut verbunden, andere faszinierten die Bilder.
Fröhliche Kinder lachen in die Kamera von Lutz Jäkel, Foto: Lutz Jäkel
Hildegard Düsing Krmes und Berti Kamps begrüßten die Besucher bei der Live-Reportage von Lutz Jäkel. Veranstaltet wurde der Abend von Fotografie Berti Kamps in Kooperation mit dem Eine Welt Forum Düsseldorf und dem Verein Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf, mit Unterstützung des Düsseldorfer Eine-Welt-Beirates. Im Publikum saß eine bunte Mischung von Syrern, Flüchtlingen, Ehrenamtlern und Syrien-Interessierten.
Über 20 Jahre lang reiste der Fotojournalist, Autor und Islamwissenschaftler Lutz Jäkel immer wieder nach Syrien, bis die Unruhen und Aufstände im März 2011 die Reisen zu gefährlich machten. Bei seinen Reisen dokumentierte er das Leben in Syrien mit der prachtvollen Architektur Palmyras, dem Suq von Aleppo, Wohnhäusern, Straßenzügen und dichten Wäldern.
Hier wird das Essen für die Familie vorbereitet, Foto: Lutz Jäkel
Vieles ist den syrischen Zuschauern aus eigenem Erleben bekannt und sie wissen genau, dass dies alles seit dem Ausbruch des Krieges zerstört ist. Lebendig zeigte Lutz Jäkel die Schönheit des Landes, belegte die Einzigartigkeit der Region, die kulturelle Fülle und das meist friedlichen Miteinander der Religionen und Ethnien. Lachende Menschen bei ihren Einkäufe, Diskussionen, Familienfeiern oder der Arbeit wurde eindrucksvoll dokumentiert. Die Erzählungen beschwörten den Duft von getrockneten Kräutern im Suq, die ausgelassene Geräuschkulisse eines geselligen Abends und den zarten Wind, der über die Gipfel eines Berges streicht.
Ergänzt wurde die Live-Reportage durch Schilderungen von Syrern, Deutsch-Syrern und Deutschen, die in Videos den Zuschauer an ihren Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben ließen. Sie zeichneten ein Bild von von Fröhlichkeit und Wehmut, Betroffenheit und Trauer. Ein Brückenschlag voller Hoffnung und Empathie.
Leckeres Essen in geselliger Runde – das syrische Lebensgefühl
Da die Plätze im Cinema-Kino schnell vergeben waren – der Eintritt war kostenlos, es wurde um Spenden gebeten – kam es am späteren Abend noch zu einer Zusatzvorstellung um 21:30 Uhr in der Black Box. Auch hier waren die 130 Eintrittskarten zügig vergriffen.