Zeitzeugen aus Israel zu Gast in Düsseldorf
Dass Düsseldorf sich gegen Antisemitismus einsetzt, machte Oberbürgermeister Thomas Geisel beim Empfang für Holocaust-Überlebende aus Israel im Rathaus deutlich. Der Verein Brücke Düsseldorf – Haifa hatte acht Zeitzeugen und ihre Enkel nach Düsseldorf eingeladen, um an dem Projekt "Überleben und Zukunft" teilzunehmen. Die Gäste aus Israel machten im Landtag, in verschiedenen Schulen und im Düsseldorfer Zeitzeugencafé der AWO in Eller Station.
Der Besuch der Holocaust-Überlebenden steht im Zusammenhang mit dem Gebetstag "NRW für Israel" 2018 und dem Jahrestag "70 Jahre moderner Staat Israel". Gleichzeitig feiert die Städtepartnerschaft Düsseldorf – Haifa bereits ihren 30. Geburtstag.
Thomas Geisel im Gespräch mit den Gästen aus Israel im Jan-Wellem-Saal, Foto: Stadt Düsseldorf. Wilfried Meyer
Am Donnerstag empfing OB Thomas Geisel die Gruppe und betonte: "Es ist wichtig, die Erinnerung wach zu halten und zu mahnen. Nachdem am Rosenmontag zum ersten Mal nach 80 Jahren ein Wagen der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf gefahren ist, ist das Zeitzeugen-Projekt ein weiteres wichtiges Zeichen dafür, dass Düsseldorf eine Stadt ist, die sich für Toleranz und Weltoffenheit stark macht und in der Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz haben." Seit über zwei Jahren ist Geisel Mitglied der Initiative "Mayors United Against Anti-Semitism", einer Initiative des American Jewish Commitee, die im Juli 2015 ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es lokale Politiker im Engagement gegen Antisemitismus zu vereinen und zu stärken.
Besuch des Landtages
Landtagsabgeordneter Olaf Lehne ist Mitglied von „Yad Vashem“ und ihm liegt die Organisation von Treffen mit Holocaust Überlebenden am Herzen. So begrüßten er undLandtagspräsident André Kuper die Gruppe am Freitag im Landtag.
„Es ist wichtig, den nächsten Generationen zu vermitteln, dass in Deutschland kein Platz für Antisemitismus ist“, betont Olaf Lehne. „Deshalb ist es gut, dass sich ein reger Austausch zwischen den Jugendlichen und den Gästen aus Israel entwickelte. Zustände wie im Dritten Reich dürfen sich nicht wiederholen.“ Diskutiert wurde unter anderem zu den Themenbereichen „Erinnerungskultur“, „Antisemitismus“ und „Zukunft in Israel und Deutschland“.
aktualisiert 16.02.2018, 16:30 Uhr