Düsseldorf tanzt gegen Gewalt an Frauen
Die pinke Fahne wehte bereits den ganzen Mittwoch (14.2.) am Düsseldorfer Rathaus und wies auf eine besondere, weltweite Aktion hin: „One Billion Rising“. Jede dritte Frau auf dem Planeten (also eine Milliarde, engl. One Billion) war bereits Opfer von Gewalt. Seit 2012 setzen Menschen am 14. Februar ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Dazu tanzen sie überall nach den Rhythmen desselben Liedes: „Break the chain“.
Am Düsseldorfer Rathaus war die Fahne von "One Billion Rising" aufgezogen
Bereits seit Beginn der Kampagne im Jahr 2012 ist Düsseldorf am 14. Februar aktiv. Weltweit gibt es Aktionen in mehr als 200 Ländern. Die ursprüngliche Idee kam von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler. Gewalt gehört zum Lebensalltag vieler Frauen und Mädchen. Jede dritte Frau weltweit und jede siebte Frau in Deutschland wurde bereits geschlagen, zu sexuellen Handlungen gezwungen oder in anderer Form misshandelt. Die sexuelle Gewalt gegen Frauen wird in den meisten Fällen von Männern ausgeübt. Dabei sind alle Altersklassen, Nationalitäten und Glaubensrichtungen vertreten.
Tänzerinnen alle Altersklassen waren vertreten
Auf einer kleinen Bühne auf dem Rathausplatz konnten die Teilnehmer am Mittwoch den Tanz „Break the chain“ einüben, der den Kampf gegen die Gewalt an Frauen ausdrücken soll. Die Tänzerinnen erheben die Hände und symbolisieren damit die Kraft und Energie, die sie für den Widerstand gegen Gewalt brauchen. Aufrechte Schritte nach vorne zeigen die Solidarität für alle Frauen, die sich nicht selber wehren können. Das Hochziehen der Beine soll das Sprengen der Ketten zeigen, dass Gewalt nicht länger zugelassen wird. Eine Bewegung der Arme um Kopf und Körper steht für den Schutz, unter dem jede Frau steht. Der gehobene Finger ist ein Zeichen für die Vorbildfunktion, die jede Frau übernimmt, um sich gegen Gewalt zu stellen.
Auch Klaudia Zepuntke und Christine Rachner zeigten sich solidarisch
Wie Monica Brauer von kom!ma in einer kurzen Ansprache erklärte, ist es die Solidarität, die Frauen schützt. An der „Me too“-Kampagner sei erkennbar, was erreicht werden kann, wenn das Schweigen gebrochen wird. Die Frauen sollten laut und solidarisch sein. Neben dem Team des Gleichstellungsbüros der Stadt waren auch Mitglieder des Gleichstellungsausschusses zum Tanz gekommen. Allerdings nur die weiblichen, von den Herren war nichts zu sehen. Viele der rund 200 Tänzerinnen in Düsseldorf hatten pinke Mützen angezogen, denn die kräftige Farbe Pink hat eine leuchtende Signalkraft und soll Power, Mut und Lebensfreude vermitteln.
Das Orga-Team des Abends Monica Brauer (2.v.r.) und Mari Uhlig(3. v.r.) wurden unterstützt von den Vortänzerinnen Kerstin Sameena Rodenbeck (rechts) und HeideMarie Eich (links)