Düsseldorf feiert Rosenmontag mit den Toten Hosen
Gespannt warteten rund 450.000 Zuschauer an der Zugstrecke in Düsseldorf, um den Rosenmontagszug zu sehen. Wie werden die Motto-Wagen von Jacques Tilly aussehen, fragten sich viele Karnevalisten und nicht nur die Düsseldorfer waren neugierig auf das Ergebnis. Doch das CC hatte noch eine andere Überraschung für die Jecken – ein rollendes Konzert der Toten Hosen.
Jacques Tilly ist immer für eine Überraschung gut – am Rosenmontag kam er als Einhorn
Von der Corneliusstraße aus bahnte sich der närrische Lindwurm seinen Weg. Er wurde von 450.000 begeisterten Jecken an den Straßenrändern empfangen. Die Zuschauer bejubelten die 126 Wagen und die rund 8500 Zugteilnehmer. Zwölf politische Motto-Wagen waren von Jacques Tilly und seinem Team gestaltet worden. Dabei bekamen die Politiker ebenso ihr Fett weg, wie der insektizid-versprühende Bauernverband, die Lufthansa und VW. Alles über die Mottowagen lesen sie hier.
Die KakaJu-Tänzerinnen zeigten auch während des Zuges in Können
Der “Zoch” setzte sich gegen 12.30 Uhr in Bewegung und erreichte um kurz nach 13.30 Uhr das Düsseldorfer Rathaus. Auf dem Marktplatz hatten sich Tausende Zuschauer versammelt und auch die Tribünen waren bis auf den letzten Platz gefüllt. 72 Vereine waren mit Fußgruppen und Wagen vertreten. Sie wurden von 35 Kapellen begleitet. Überraschend schallte Musik der besonderen Art von Wagen Nummer 21: Die „Toten Hosen“ nahmen am Zug teil und unterhielten mit ihren Songs. Begleitet wurde der Tote-Hosen-Wagen von einem Großaufgebot an Security und Polizei. Premiere beim Zug hatte der Karnevalswagen der Jüdischen Gemeinde, der von Jacques Tilly mit dem Abbild von Heinrich Heine gestaltet worden war. Geworfen wurden von dort koschere Kamellen.
Die Jüdische Gemeinde beteiligte sich mit ihrem Heine-Wagen am Zug
Die Zugstrecke betrug mehr als fünf Kilometer und die Zugteilnehmer waren mehr als drei Stunden unterwegs, bis sie ihren Endpunkt am Bilker Bahnhof erreichten. Für die Zuschauer gab es mehr als 120 Tonnen Kamelle und diverse Süßigkeiten.
Mit diesem Großaufgebot wurde nicht etwa der Wagen der Jüdischen Gemeinde gesichert – es war die Begleitung für den Wagen der Toten Hosen
Sicherheit und Einsätze
Mehrere hundert Polizisten, 220 OSD-Mitarbeiter und private Sicherheitsdienste sicherten den Zug. Vor Beginn des Rosenmontagszuges mussten 90 Falschparker abgeschleppt werden (2017: 71). Die Feuerwehr trat mit 164 (2017: 162) Einsatzkräften den Dienst am Rosenmontag an. 178 (2016: 208) Frauen und Männer der Hilfsorganisationen waren am Rosenmontag in Düsseldorf im Einsatz. Der Sanitäts- und Rettungsdienst hatte bis zum Zugende mit 140 (2017: 257) Einsätzen im gesamten Stadtgebiet zu tun. Bis 15 Uhr gab es 27 (2017: 121) Hilfeleistungen in den Unfallhilfestellen am Rande des Rosenmontagszuges. Überwiegend handelte es sich dabei um kleinere Verletzungen, Herz-Kreislaufprobleme oder Unwohlsein durch zu viel Alkoholkonsum. 20 (2017: 14) Patienten mussten aus dem Bereich des Rosenmontagszuges ins Krankenhaus transportiert werden. An Glasscherben verletzten sich zwei (2017: 1) Personen.
Am Rathaus wurden viele Kamelle geworfen, doch durch die Absperrungen konnten die Jecken sie erst am Ende des Zuges einsammeln
Die Mitarbeiter der Awista nehmen traditionell mit ihren Fahrzeugen als letzte Gruppe am Rosenmontagszug teil und säubern den Zugweg. Die Reinigung der Altstadt beginnt in der Nacht zum Dienstag und endet erst, wenn die Tribünen und Stände abgebaut sind und auch dort gereinigt wurde. Insgesamt sind an den “tollen Tagen” rund 90 Fahrzeuge und 200 Mitarbeiter der Awista im Einsatz.
Der OSD verzeichnete seit Weiberfastnacht 570 “positive” Jugendschutzkontrollen (2017: 95). Den deutlichen Anstieg erklären die Mitarbeiter mit zahlreichen Gruppen Jugendlicher, die vorwiegend aus dem Ruhrgebiet angereist waren, um vor allem am Karnevalssonntag in Düsseldorf zu feiern. Zur Karnevalsbilanz gehörten auch mehr als 120 erwischte Wildpinkler (2017: 114).
Das Ende der Session für das Prinzenpaar wird am Dienstagabend (13.2.) um 18.30 Uhr mit dem Närrischen Zapfenstreich begangen. Der Hoppeditz wird Aschermittwoch (14.2.) beerdigt, was mit einer Trauerzeremonie im Stadtmuseum begleitet wird (Beginn 11.11 Uhr, Berger Allee 2).