Düsseldorf Hassels: Die Lok Emma zog den Veedelszoch trocken bis nach Reisholz
Sven Kuhnert hatte als städtischer Gärtner und aktueller Quatschkopp sein persönliches Sessions-Motto rasch gefunden. Was im Vorjahr Dirk Angerhausen als Baumeister aufgerissen hat, mache er nun wieder schön und grün. Zum Veedelszoch durch Hassels und Reisholz kamen viele hundert Zuschauer. Sie sahen bunten und wohl klingenden Zug.
Um den DEG-Karren aus dem Morast zu ziehen, braucht es eine starke Hand – die Fans feiern erstmal Karneval in Düsseldorf Hassels.
Das Hasseler Denkmal ist im Stadtteil so eine Kombination aus Fixstern und Bermudadreieck. Lange bevor sich der Veedelszoch um 14.31 Uhr in Bewegung setzte, feierten sie in der dortigen Eckkneipe schon begeistert. Und hätte der Streifenwagen an der Zugspitze nicht vernehmlich gehupt – wer weiß, ob Emma, die traditionelle Zuglokomotive, überhaupt jemandem aufgefallen wäre.
Die Haselholter Jecken – in Grün – mit selbst gebastelter Kastanien-Halskette.
So aber sammelten die Pänz begeistert, was der Zoch an Wurfmaterial hergab. Das nahezu jede zweite Fußtruppe eine ausgewachsene Musikkapelle mit Sound vom Feinsten war, kam nicht von ungefähr. Albert „Brünni“ Brüntrup, Präsident der Quatschköpp, organisierte wie immer die Bands – und hatte – wie immer – ein gutes Händchen dabei.
Die Freunde des Fördervereins Kita St. Antonius trugen ebenfalls Grün.
Die bestimmende Farbe der Fußgruppen war grün: Sowohl die Haselholter Jecken als die Freunde des Förderverein Kita St. Antonius zogen begrünt durch die Straßen. In Hassels sind irgendwie alle eine große Familie: Immer wieder eilten Zugteilnehmer auf Zuschauer zu, jubelnd, bützend, sich umarmend. Die Paulsmühler Jecken aus dem Nachbarstadtteil waren mit ihrem großen Mottowagen gekommen. Die Räbbelchen aus Holthausen schickten ihre Garde-Mädchen samt Zeremonienmeister vorweg und kamen als Jubiläumsgesellschaft ebenfalls mit einem großen Wagen.
Zahlreiche Kapellen im Hasseler Veedelszoch sorgten für Stimmung.
Rein Wettertechnisch hatte Sven Kuhnert die Sache mit dem Himmel richtig besprochen: Zehn Minuten vor Zugbeginn ging ein kräftiger Schauer nieder, so dass sich alle Gäste entlang des Zugwegs unterstellten. Als der Hasseler Veedelszoch startete, schien die Sonne. Ein Karnevalswunder vor der langen Fastenzeit.
Hokus-Pokus – weggezaubert war das schlechte Wetter.