Altweiber in Düsseldorf: Polizei zieht positive Bilanz
Die Einsatzzahlen der Polizei an Altweiber waren gemessen an dem großen Besucheraufkommen eher gering. Viele Karnevalisten feierten ausgelassen bei bestem Wetter. Trotzdem waren gab es weniger Einsätze als im Vorjahr, wo eine Sturmwarnung zum vorzeitigen Ende der Altweiberfeiern geführt hatte.
Devise: Null Toleranz
Die Schüler des Ursulinengymnasium erhielten bereits um 9:30 Uhr die erste Ansprache der Polizei. Da es bei ihren Feiern im vergangenen Jahr zu Ausschreitungen gekommen war, bekamen die rund 100 Jugendliche eine klare Ansage. Gegen 10:30 Uhr feierten bereits 250 Schüler und Schülerinnen, aber es blieb friedlich. Allerdings wurde zu diesem Zeitpunkt bereits eine 17-Jährige wegen übermäßigem Alkoholkonsum vom Jugendamt erfasst und den Sanitäter übergeben.
Die Einsatzzahlen
Insgesamt verzeichnete die Polizei 250 Einsätze mit Bezug zum Karneval, im Vorjahr waren es rund 100 mehr. 166 Platzverweise wurden ausgesprochen (2017: 239) und 38 Personen in Gewahrsam genommen (2017: 48). Es gab zwei Festnahmen (2), sechs Sachbeschädigungen (10), 14 Körperverletzungen (48) und 12 Taschendiebstähle (20) – die Vergleichszahlen von 2017 stehen in Klammern. Vergewaltigungsversuche oder vollzogenen Vergewaltigung waren bis Freitag nicht bekannt, vier Anzeigen wegen Sexualdelikten wurden gefertigt.
Sturz in die Düssel
Überschattet wurde der Altweiberabend von dem Sturz eines jungen Mannes in die Düssel. Der 19-Jährige war auf einer Mauer sitzend nach hinten drei Meter in die Tiefe gestürzt. Ein Fremdverschulden lag nach Zeugenaussagen nicht vor. Die lebensgefährlichen Kopfverletzungen wurden in der Klinik behandelt und die akute Lebensgefahr behoben werden.
Drohende Überfüllung
Am Burgplatz versammelten sich ab Mittag immer mehr Jugendliche. Da der Weg am Rhein nicht mehr passierbar war, stiegen Jugendliche über die Brüstung, um sich einen Weg zu bahnen. Daher wurde der Zugang zum Burgplatz zeitweise gesperrt. Den ganzen Tag über wurde gemeinsam mit der Feuerwehr der Besucherstrom beobachtet, um bei Überfüllung reagieren zu können. Bis auf die kurzzeitige Anspannung am Burgplatz waren keine weiteren Beschränkungen erforderlich.
Reizgas in Pizzeria
Ein Zwischenfall mit vielen Verletzten ereignete sich um 22:38 Uhr in einer Pizzeria an der Bolkerstraße. Vier Männer hatten zuerst mit einer Mülltonne die Schaufensterscheibe zertrümmert und anschließend Reizgas in den Gastraum gesprüht. 34 Passanten wurden verletzt, vier von ihnen mussten ärztlich behandelt werden. Zehn hinzugerufene Polizisten erlitten ebenfalls Reizungen beim Betreten der Pizzeria.
Die Polizei war mit mehr als 400 Kräften im Einsatz, der OSD mit 220 Mitarbeitern.
Ausblick Rosenmontag
Auch an Rosenmontag wird die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz sein. Mehr als 1000 Polizisten werden während des Rosenmontagszuges und anschließend in der Altstadt ihren Dienst versehen. Das Glasverbot in der Altstadt gilt von Montag 8 Uhr bis Dienstag 5 Uhr und wird vom OSD und private Sicherheitsdiensten an den Sperrstellen kontrolliert.