Düsseldorf: Fachtag mit 150 Gästen zu den Problemen obdachloser Frauen
An alle, die jetzt im Warmen sitzen: Seit 2012 hat sich die Zahl der Obdachlosen in Nordrhein- Westfalen um 60 Prozent erhöht. 25.000 Menschen leben auf der Straße. Knapp 10.000 dieser Menschen sind weiblich. Darauf machte eine Fachtagung mit 150 Gästen in Düsseldorf aufmerksam: "Frauenzimmer gesucht – wenn psychische Erkrankungen in die Obdachlosigkeit führen".
Was bedeutet Obdachlosigkeit für Frauen? Wie sieht das Leben auf der Straße für eine Frau aus? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Fachtag am Mittwoch, 31. Januar. Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Facheinrichtungen und der Politik der Stadt, aber auch aus Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes hatten sich angemeldet.
Verbale, körperliche und sexuelle Gewalt
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie psychische Erkrankungen in die Obdachlosigkeit führen können. Wohnungslosigkeit und das Leben auf der Straße sind für Frauen extrem. Als Obdachlose sind sie verbaler, körperlicher und sexueller Gewalt schutzlos ausgesetzt. Deshalb versuchen sie sich zu verstecken. Wohnungslose Frauen leben meist nicht öffentlich sichtbar auf der Straße, sondern ohne eigene mietrechtliche Absicherung bei Bekannten und Verwandten. In dieser Situation befinden sie sich unter einem hohen Anpassungsdruck und in großer Abhängigkeit, hieß es.
Angebote in Düsseldorf
Die Ursachen von Wohnungslosigkeit bei Frauen reichen von psychischen Erkrankungen, Gewalt in Beziehungen bis zu finanziellen Problemen aufgrund geringfügiger oder befristeter Beschäftigung sowie Armut im Alter. In Düsseldorf helfen freie Träger und die städtischen Ämter für Migration und Integration, Soziales und Gesundheit mit speziellen Angeboten.
Das Büro für die Gleichstellung von Frauen und Männern, das Düsseldorfer Gesundheitsamt und die Deutschen Ärzte- und Apothekerbank haben den Fachtag finanziert.