Düsseldorf DEG Winterwelt: Rund 50.000 Kö-Besucher wagten sich aufs Eis
Rund 50.000 Gäste an 68 Tagen zählte die DEG-Winterwelt auf dem Corneliusplatz. Sie schloss am Sonntagabend (28.1.). Mehr als 5000 Schüler und Lehrer nutzten bis zum letzten Tag das Gratisangebot für Schulklassen. Über 7000 Besucher probierten das Eisstockschießen. „Volle Hütte“ meldet auch die Füchschen-Alm mit 160 Restaurant- und 100 Terrassenplätzen. Rund 500 Firmen und Familien feierten hier Weihnachten und das neue Jahr.
Mini-Schlittschuhe und Riesen-Gleiter lagen für die Gäste bereit
Zufriedene Gesichter
Betreiber Oscar Bruch gab sich zufrieden: „Nicht allein die Zahlen belegen für mich den Erfolg der Premiere dieses Projekts. Die Stimmung und Atmosphäre, die Tag für Tag an der Eisbahn zu erleben waren, sowie die überwältigende positive Resonanz von Besuchern und Kö-Anliegern zeigt uns: Die Düsseldorfer und die Touristen haben die DEG-Winterwelt nicht nur angenommen, sondern sie ins Herz geschlossen.“
Oberbürgermeister Thomas Geisel lobte das zunächst auf fünf Jahre angelegte Projekt: "Die DEG-Winterwelt ist eine einzigartige Eisbahn an einem besonderen Ort. Sie hat sich wunderbar in das historische Ambiente des Corneliusplatzes eingefügt, so viele Besucherinnen und Besucher angezogen und das winterliche Düsseldorf leuchten lassen."
Pläne für die Winterwelt
Im kommenden Jahr feiert die Wassersportmesse boot ihr 50-jähriges Bestehen. Sie drängt aufs Kö-Eis wie boot-Direktor Petros Michelidakis verriet: „Die boot 2019 will, ähnlich wie das Konzept Drupa City, ihr Präsenz im Stadtgebiet erhöhen. Die DEG-Winterwelt wird dabei ein attraktiver Partner sein.“ Erste Gespräche laufen bereits geführt. Die boot 2019 findet vom 19. bis zum 27. Januar statt.
Das Konzept der Anlage rund um die 1700 Quadratmeter große Eisfläche wird weiterentwickelt. An der Südseite könnte eine zusätzliche Tribüne entstehen. Auf das Dach des Schlittschuhverleih-Containers passt eine Lounge. Mehr Platz und Komfort sollen die Besucher der Eisbahn im Umkleidebereich vorfinden. Und: Nach dem total verregneten Düsseldorfer Dezember sollen weitere Regenschutzdächer aufgespannt werden.
Nicht alle Rutschetiere gehen in die Sommerpause
Winterwelt Geschichten
Der treueste Stammgast
Der treuste Besucher der DEG-Winterwelt hat auch die weiteste Anreise: Beinahe täglich begab sich der 10-jährige Tamin aufs anfangs sehr ungewohnte Eis. Der Junge kommt aus dem Oman, seine Familie wohnt derzeit in einem Nobelhotel in Kö-Reichweite, weil ein Familienmitglied in Düsseldorf medizinisch behandelt wird. Anfangs noch ängstlich, hat sich Tamin mit der Zeit zu einem geschickten Schlittschuhläufer entwickelt; kein Wunder, drehte er doch bis zu fünf Stunden am Tag seine Runden, holte sich immer wieder Tipps vom Winterwelt-Personal und lernte schnell. Beim Schlittschuhverleih war er nur kurze Zeit Kunde – längst gleitet er auf eigenen Kufen übers Eis.
Hiphop-Training auf dem Eis
Fünf junge Hiphopper aus Duisburg, gute Schlittschuhläufer, waren regelmäßig am Wochenende auf dem Kö-Eis, um Street Dance-Elemente auf Kufen einzuüben. Ihr Trainingscamp an Düsseldorfs Königsallee war jedes Mal auch eine Publikumsattraktion. Die coolen Schlittschuhe der coolen Jungs (für Kenner: T-Blades mit austauschbaren Kufen) ernteten stets bewundernde Blicke.
Armbruch, Schulterbruch, Rohrbruch
Schweren Unfällen und Verletzungen gab es nicht auf der Eislaufbahn. Die Betreiber registrierten einen Armbruch, den ein Schlittschuhläufer nach Körperkontakt mit einem „Mitläufer“ und unglücklichem Sturz erlitt. Bleibende Schäden wird es nicht geben.
Etwas länger an ihrer Verletzung zu laborieren hatte eine Mitarbeiterin von Oscar Bruch, die noch vor der Eröffnung der DEG-Winterwelt mit einem Schulterbruch in die Klinik kam: Sie war bei Dekorationsarbeiten in der Füchschen-Alm ausgerutscht, nahm das Malheur mit Humor: „Ich wollte sowieso nicht Eislaufen.“
Folgenlos fürs Publikum blieb ein Rohrbruch: Am Abend wurde eine Kühlmittel-Röhre unter ausgedünnter Eisfläche von der Eismaschine aufgeschlitzt, Kühlflüssigkeit färbte das Eis stellenweise rot. Noch in der Nacht reparierten Techniker den Schaden. Als am Morgen die ersten Schulklassen eintrafen, lief der Eisbetrieb wieder normal. Insgesamt lagen mehr als 12 Kilometer Rohrleitungen unter der Eisfläche.
Vermisst: Elch Fred und Robbe Frieda
Früh im Dezember waren sie plötzlich fort: Die Gleithilfen Fred und Frieda – farbige Kunststofffiguren, die Kindern und Anfängern die ersten Schritt auf Kufen erleichtern sollten – verschwanden über Nacht und tauchten nie wieder auf. Vermutlich Kidnapping übelster Art – wenn auch ohne Lösegeldforderung.
Fotos: Karina Hermsen