Sturm-Zwischenbilanz in Düsseldorf
Düsseldorf wurde von Sturm Friederike ordentlich durchgepustet, aber das Schlimmste ist vorbei und die positive Bilanz, es gibt keine Verletzten oder gar Tote. Rund 750 Bäume hat es umgehauen, im Max-Planck-Gymnasium fällt der Unterricht auch morgen aus, dort ist das halbe Dach weggeflogen. Auch das Benrather Hallenbad wurde am Vormittag evakuiert, da das Dach erhebliche Schäden erlitten hat. Die Bahn hat ihren Verkehr eingestellt, die Rheinbahn rollt langsam wieder mit Bussen und Bahnen.
Helga Stulgies, zu deren Dezernatsbereich Feuerwehr, Rettungsdienst, Bevölkerungsschutz, Garten-, Friedhofs- und Forstamt gehören, hatte in allen Zuständigkeitsbereichen viel zu tun. Sie saß dem Krisenstab vor, der heute morgen im Rathaus zusammentrat und erst um 15 Uhr endete, als die Unwetterwarnung aufgehoben wurde.
Keine Verletzten, aber über 700 Bäume verloren
Gemeinsam mit der Feuerwehr gab Stulgies am Nachmittag eine erste Bilanz über die Schäden in Düsseldorf.
Der Sturm hat über 700 Bäume entwurzelt oder stark geschädigt. Besonders betroffen waren der Wildpark, der wegen Aufräumarbeiten noch bis Ende nächster Woche geschlossen bleibt, und den Schlosspark Benrath. Rund 300 Bäume sind im Forstrevier Mitte gefallen, fast genau so viele in den übrigen Forstrevieren. An Straßen und in Parks fielen 70 Bäume, weitere 50 auf Friedhöfen. Vom Besuch der Friedhöfe wurde dringend abgeraten. Die Kapellen auf dem Gerresheimer-, Stoffeler- und Nord-Friedhof wurden geschlossen und sechs Beerdigungen verschob man wegen des Sturms.
Max-Planck-Gymnasium mit Dachschaden
An Gebäuden war das Max-Planck-Gymnasium an der Koetschaustraße in Stockum besonders betroffen. Da große Teile des Daches abgedeckt wurden, wird der Unterricht auch am Freitag nicht abgehalten. Die Schule wird auf ihrer Homepage informieren wie es weiter geht und ob am Montag der Schulbetrieb wieder aufgenommen wird.
In Benrath schädigte der Wind nicht nur den Schlosspark, er riss auch Teile des Daches vom Hallenbad ab. Das führte zur Evakuierung des Bades und der sofortigen Einstellung des Schwimmbetriebes. Fachleute prüfen derzeit den Schaden und welche Maßnahmen eingeleitet werden müssen. Das Haupthaus der Orangerie an Schloss Benrath wurde stark beschädigt, als ein Baum auf das Haupthaus stürzte.
An den Flüchtlingsunterkünften Moskauer Straße und in der Nießdonk waren ebenfalls die Dächer die Schwachstellen und wurden beschädigt. Zum Teil mussten Bewohner in andere Häuser umziehen. Die Höhenretter waren am Oberlandesgericht im Einsatz, um Dachpfannen vor dem Absturz zu sichern. Auf der Inselstraße krachte ein Ahorn-Baum auf vier Fahrzeuge. Auf die Oberleitung der Rheinbahn fiel auf der Kaiserswerther Straße eine Platane.
Keine Bahnen, 400 Einsätze der Feuerwehr
Nachdem die Rheinbahn gegen 12 Uhr den Betrieb eingestellt hatte, rollen Busse und Bahnen nun langsam wieder, zum Teil noch mit Verspätungen. Die Züge der Bundesbahn werden voraussichtlich erst morgen wieder fahren.
Die Feuerwehr hatte durch Sturm Friederike rund 550 Einsätze, von denen bereits rund die Hälfte abgearbeitet sind. 174 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr und 165 Berufsfeuerwehrleute waren tätig und werden noch bis morgen die Schäden beseitigen. Zum Vergleich: Bei Sturm Ela waren es über 8000 Schadenmeldungen, bei Kyrill etwa 1800.