Düsseldorf fordert Polizeiverstärkung an – viele tausend Menschen feiern in der Altstadt das neue Jahr 2018
Trotz Regen und Starkwind kamen viele tausend Menschen in die Düsseldorfer Altstadt, um den Jahreswechsel zu feiern. Vom Böllerverbot hatten viele Gäste entweder nichts gehört oder es bewusst missachtet. Das Großaufgebot der Polizei und zahlreiche Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren den ganzen Silvesterabend über damit beschäftigt, Menschen ihre Feuerwerkskörper abzunehmen und in Wasserbehältnissen zu versenken.
Die Ordnungshüter beließen es bei Ermahnungen; Personalien wurden nicht festgestellt, Bußgelder nicht erhoben. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes und ein Polizist erlitten durch Böller verursachte Knalltraumata.
Handy-Glühen um Mitternacht am Schlossturm.
Mitternacht am Schlossturm: Auf der Achse des Riesenrads tickte eine dort eingeblendete Uhr die letzten Sekunden des altes Jahres herunter. Im Gegensatz zu früheren Jahren zischen nur vereinzelte Raketen dicht über die Köpfe der Silvesterfeiern hinweg. Für einige Feiernde schien es allerdings eine besondere Herausforderung zu sein, das Böllerverbot zu missachten. Sobald Raketen-Pakete zu sehen waren, nahmen Polizisten und Ordnungsamtler die Knallkörper an sich.
Eigentlich verbotenes Feuerwehrwerk, direkt neben geparkten Polizeifahrzeugen.
Die Düsseldorfer Polizei zählten zwischen Sonntag, 20 Uhr, und Montag, 6 Uhr, insgesamt 330 Einsätze. Das ist die Hälfte des Vorjahreswertes von rund 600 Einsätzen. Insgesamt wurden 245 Personen überprüft. 117 Personen wurden Platzverweise erteilt. Die Polizei nahm 13 (Vorjahr: 28) Anzeigen wegen Körperverletzung auf. Wegen Taschendiebstählen kam es zu 10 (Vorjahr 28 Anzeigen). 23 (Vj. 29) Personen mussten in Gewahrsam genommen werden.
Raketen-Vernichtung am Burgplatz – über Stunden hinweg eine der Hauptaufgaben der Ordnungshüter.
Ab 21.30 Uhr stellte die Polizei nach eigenen Angaben einen stetigen Zulauf von Männern mit offensichtlichem Migrationshintergrund aus dem Bereich Hauptbahnhof in die Altstadt fest. Der Großteil dieser Gruppe ging über die Bolkerstraße in Richtung Burgplatz. Gegen 23 Uhr wurde durch die Bundespolizei eine weitere Gruppe (etwa 900 Personen) im Hauptbahnhof gemeldet. Daraufhin entschloss sich die Einsatzleitung, eine weitere Hundertschaft anzufordern.
Die Männer tanzten in Gruppen unterhalb des Schlossturms und der dortigen Treppe. Viele von ihnen tranken Wodka und andere harte Spirituosen direkt aus der Flasche. Um Mitternacht wurde in lauten Rufen „Allah“ gepriesen. Am Rheinufer schwenkte ein Mann die Flagge des Iran und wurde dafür von Passanten mehrfach und lautstark angegriffen. Es fanden sich aber jeweils Menschen, die die Streitenden voneinander trennten.
Sorgte für hitzige Diskussionen am Rheinufer: eine iranische Flagge.
Die zusätzliche Polizei-Hundertschaft unterstützte bis gegen 2 Uhr die vorhandenen Polizisten. Bislang seien keine Straftaten gemeldet worden. Durch die hohe polizeiliche Präsenz und konsequentes Einschreiten seien die meisten Sachverhalte vor Ort bereinigt und Eskalationen oder Ausschreitungen verhindert worden.