Düsseldorf kommt auf den Hund: Diabetikerwarnhund Anton macht Dienst im im Steueramt
Aus dem Azubi ist ein Profi geworden: Retriever Anton hat jetzt seine Abschlussprüfung erfolgreich bestanden. Er ist nun offiziell als "Diabetikerwarnhund" tätig. Der knapp zwei Jahre alte Vierbeiner ist ständiger Begleiter der Gewerbesteuer-Sachbearbeiterin Carolin Schwarz, die an Diabetes-Typ I erkrankt ist.
Eigenes Dienstzimmer
Oberbürgermeister Thomas Geisel gratulierte am Freitag, 22. Dezember, Anton zur bestandenen Prüfung und stellte gemeinsam mit "Frauchen" Carolin Schwarz im Steueramt der Landeshauptstadt Antons Aufgabengebiete als "Begleithund" und "sein" Dienstzimmer vor: "Anton ist, wie viele andere Tiere auch, ein Geschenk für uns Menschen, hier ganz speziell für Carolin Schwarz. Ich freue mich sehr, dass unsere Kollegin dank des ausgebildeten Diabetikerwarnhundes im Steueramt der Landeshauptstadt ganz normal ihrer Arbeit nachgehen kann. Anton kann im Notfall Lebensretter sein – und ist damit ein ganz wichtiger ‘Mitarbeiter’ in der Stadtverwaltung Düsseldorf."
Breite Zustimmung
Normalerweise sind Hunde am Arbeitsplatz bei der Stadtverwaltung nicht erlaubt. Doch die Ausbildung und der Einsatz von "Anton" im Steueramt wurde von der Kämmerin Dorothée Schneider, dem Amtsleiter Frank Scholz sowie der Personalverwaltung und dem Personalrat sofort genehmigt. Seit dem 1. März 2016 ist der Flat Coated Retriever im Steueramt aktiv.
Unterzuckerung erschnüffeln
Mit Anton ist Carolin Schwarz überglücklich, denn er ist sehr gelehrig und kann versteckte Unterzuckerungsproben problemlos erschnüffeln und den Geruch (der Unterzuckerung) durch "Kratzen" an Carolin Schwarz anzeigen. Weiterhin bedient Anton den Notfallknopf problemlos. Carolin Schwarz: "Anton erleichtert mir das Leben und Arbeiten sehr. Mit ihm fühle ich mich sehr viel sicherer."
Zum Hintergrund
Carolin Schwarz ist seit zehn Jahren an Diabetes-Typ I erkrankt. Aus diesem Grund besitzt sie einen unbefristet gültigen Schwerbehindertenausweis (GdB 50). Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert, so dass sie dieses durch mehrfache Insulininjektionen am Tag in das Unterhautfettgewebe spritzen muss. Durch Veränderungen des Blutzuckerspiegels entstehen Unterzuckerungen bzw. Überzuckerungen, die lebensbedrohlich sind. Bei einer Unterzuckerung kommt es zu Funktionsstörungen bis hin zu Funktionsausfällen an verschiedenen Organsystemen, dabei unter anderem auch im Gehirn. Werden Symptome einer sich anbahnenden Unterzuckerung nicht rechtzeitig erkannt, zum Beispiel während eines stressigen Arbeitstages aufgrund der hohen Adrenalinausschüttung, beim Sport oder in der Nacht führt dies in die Bewusstlosigkeit bis hin in das diabetische Koma.
Foto: Stadt Düsseldorf, Melanie Zanin