Düsseldorf: Gespräch zwischen Uni-Kliniken und ver.di ohne Ergebnis
Nachdem es in den vergangenen Wochen zu mehreren Warnstreiks an der Universitätsklinik Düsseldorf (UKD) und den Tocherbetrieben wegen der Überlastung des Klinikpersonals gekommen war, hatten sich am Freitag (8.12.) Vertreter der Klinikleitung und der Gewerkschaft ver.di zu einem Sondierungs-Gespräch getroffen. Während die UKD-Leitung ihre Gesprächsbereitschaft betont, erklärte ver.di die Gespräche für gescheitert.
Seit September streikten die Mitarbeiter wiederholt, weil die Klinikleitung keine Gesprächsbereitschaft zeigte
Im Konflikt um die Situation der Beschäftigten an der Uniklinik Düsseldorf ist keine Lösung in Sicht. Die Auslastung der Klinik scheint aktuell an der Kapazitätsgrenze zu sein, da auch für Notfälle kaum Betten zur Verfügung stehen. Betroffenen berichten, dass bereits Patienten in andere Krankenhäuser abgegeben werden müssen. Dass die Patienten in der Notaufnahme zehn Stunden und mehr verbringen, ist keine Ausnahme, bestätigen die Mitarbeiter. Die Belastung für das Personal ist entsprechend groß. Die Klinikleitung verwies darauf, die Arbeitserleichterung für die Mitarbeiter voranzutreiben und plante, am Freitag (8.12.) einzelne konkrete Themen mit der Gewerkschaft zu besprechen.
Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Direktor des UKD, verwies auf Entlastungsvorschläge und Maßnahmen, die teilweise bereits in der Umsetzung seien. So seien im Pflegebereich 47 volle Stellen im Vergleich zum vergangenen Jahr zusätzlich eingerichtet worden. Für die Essenverteilung würden in 2018 30 zusätzliche Serviceassistenten eingestellt. Weiter sei notwendig, an den Strukturen und Prozessen zu arbeiten. „Dort wo es nötig und möglich ist, werden wir Personal einstellen“, betonte er. Zimmer sagte, er hätte gerne mit der Gewerkschaft über die Festlegung formaler Zusagen gesprochen, aber dazu kam es nicht.
Enttäuschung bei den Mitarbeitern
Denn ver.di hatte von den Gesprächen etwas anderes erwartet und fühlte sich von der Klinikleitung verhöhnt. Sie wollten über mehr Personal und gerechtere Bezahlung sprechen, doch der Vorstand habe bereits in den ersten Minuten des Gesprächs erklärt, dass die Entlastung der Beschäftigten durch Festlegung von ausreichend Personal und ein Tarifvertrag für die Tochtergesellschaften kein Thema des Sondierungsgesprächs sein sollten. Ebenfalls wollte die Klinikleitung in den Gesprächen nicht über die Sicherstellung von Qualität der Ausbildung und der Pflege bei nicht ausreichendem Personalbestand sprechen – so ver.di.
Die Pläne der Klink zur Veränderung der Arbeitszeit wurde von einem Großteil der Beschäftigten per Unterschriftensammlung abgelehnt. Gesprächsbeteiligte wie die Krankenschwester Meline Marquez, die auf der Intensivstation arbeitet, fühlte sich vom UKD-Vorstand nicht Ernst genommen.“Das ist nicht das, was wir verdient haben, die jeden Tag mehr tun, als eigentlich möglich ist“ berichtete sie enttäuscht.
„So ignoriert zu werden, dass der Uniklinikvorstand uns 700 Beschäftigte der Tochtergesellschaften noch nicht einmal für erwähnenswert hält, macht mich maßlos wütend“, ergänzt Ralf Hinkelmann, Beschäftigter im Sicherheitsdienst der Tochtergesellschaft.
Auf ihrer Mitgliederversammlung am Dienstag (12.12.) wird ver.di beraten, was die nächsten Schritte sind.