Düsseldorf – Vortrag: Wie die Nazis soziale Randgruppen verfolgten
Unter dem Titel „Die Arbeitsanstalt Brauweiler bei Köln in der Zeit des Nationalsozialismus – eine Zwangsanstalt für soziale Randgruppen“ widmet sich Hermann Daners in seinem Vortrag am Mittwoch, 29. November, 19 Uhr, in der Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, einem wenig bekannten Aspekt der Verfolgung von Wohnungslosen in Düsseldorf. Der Eintritt ist frei.
„Überführung nach Brauweiler“, ein häufiger Eintrag im Gefangenenregister Düsseldorf, bedeutete die Einweisung in die seit Beginn des 19. Jahrhunderts bestehende größte deutsche Arbeitsanstalt. Hier sollten gesellschaftliche Randgruppen durch „Erziehung zur Arbeitsamkeit“ diszipliniert werden. Bettler, Landstreicher, Prostituierte, sogenannte Fürsorgezöglinge, „säumige Unterhaltspflichtige“ und Arme kamen nach Brauweiler.
"Endlösung der sozialen Frage"
In der NS-Zeit gerieten die Insassen ins Blickfeld der damaligen Rassenpolitik. Die Faschisten schwadronierten von der „Endlösung der sozialen Frage“. Militarisierung, Verschärfung von Disziplinarmaßnahmen, Erhöhung von Arbeitsnormen, aber auch Zwangssterilisationen, Überweisungen in Konzentrationslager und der Arbeitseinsatz für die Kriegswirtschaft gehörten dazu.
Der Referent Hermann Daners hat ausführlich zur Geschichte der Arbeitsanstalt Brauweiler geforscht.
Foto: Stadt Düsseldorf, Wilfried Meyer