Düsseldorf – Gasfernleitung Aaper Wald: Stadt meldet Neubepflanzung nach Kahlschlag
Vor zwei Jahren – ab Oktober 2015 – hat report-D intensiv über den enormen Kahlschlag im Aaper Wald berichtet. Dort ließ die Firma Open Grid mehr als 440 große, erwachsene Bäume abholzen, weil man eine Gasfernleitung erneuern wollte. Die Stadtverwaltung Düsseldorf hatte den Kahlschlag genehmigt. Baumschützer protestierten. Nun sollen Bilder von Mini-Bäumchen beweisen, dass dort neues Leben wachsen soll.
Die Schneise für die Gasfernleitung war 2,6 Kilometer lang. Im Mai waren der Wanderweg und der Reiterpfad wieder hergestellt worden, teilt die Stadtverwaltung mit. Es war sei aber zu spät im Jahr gewesen, um die neuen Bäume zu setzen. Ein Anwachsen neu gepflanzter Bäume habe nicht garantiert werden können. Erst Anfang November konnte die Bepflanzung vollendet werden.
Rechts ein nummerierter, alter Baum, mittig die zarten Gehölze, aus denen in den nächsten Jahren ein Wald werden soll.
„Gepflanzt wurden vor allem heimische Gehölze wie Wildkirsche, Speierling oder Weißdorn. Als Solitärbäume kamen Winter- und Sommerlinden hinzu. Insgesamt wurden rund 1.365 Sträucher und Wildobstgehölze und 48 Solitärbäume neu in die Erde gesetzt“, erklärte Gründezernentin Helga Stulgies.
Die Pflanzung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Düsseldorf. Bei der Wiederbepflanzung seien auch bewusst Gebiete festgelegt worden, die der natürlichen Sukzession vorbehalten bleiben. Mit „Sukzession“ ist laut Wikipedia eine zeitliche Abfolge in der Pflanzenwelt gemeint. Ausgangspunkt ist nach dieser Erklärung ein „gestörtes Ausgangsstadium“.
Proteste 2015 – mit Unterstützung durch CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt. Abgeholzt wurde trotzdem.
Der gesetzlich vorgeschriebene Schutzstreifen der Gasleitung von 5,70 Breite dürfe nicht bepflanzt werden. Daher wurde der neue Wanderweg über der Gasleitung angelegt. Der Schutzstreifen bemisst sich ab der Mitte des Wanderweges.
Vor Beginn Arbeiten an der Gasleitung wurde durch ein Gutachterbüro ein Konzept entwickelt, das einen Baubetrieb mit möglichst großem Baumerhalt sicherstellte, so die Darstellung der Stadt. 440 Bäume innerhalb des Arbeitsstreifens mussten gefällt werden, 159 blieben erhalten. Diese besonders zu schützenden Bäume wurden vor Beginn der Bauarbeiten mit einem Baumschutz versehen und nummeriert. Laut der Mitteilung musste ein Baum gefällt werden, die übrigen 158 besonders schützenswerten Bäume hätten erhalten werden können.
Gruitersaap aufgeforstet
Neben der Wiederbepflanzung des Arbeitsstreifens gibt es weitere Ausgleichsmaßnahmen, die in der Baugenehmigung festgeschrieben waren. So werden rund 100 alte Biotopbäume im Aaper Wald ausgewiesen und markiert und nicht heimische Waldbestände im Forst in heimische Waldbestände verändert. Ferner wurde bereits am ehemaligen Truppenübungsplatz Gruitersaap ein 1,5 Hektar großes Gelände mit rund 7.500 Setzlingen aufgeforstet.
Fotos: (2) Stadt Düsseldorf/Baumflüsterer David Young