DGB Düsseldorf fordert: Minijobs nur noch sozialversichert!
Putzen und polieren, zapfen und servieren – in den Branchen Gebäudereinigung und Gastgewerbe sind in Düsseldorf die meisten Mini-Jobber tätig. Auf der Basis von Zahlen der Bundesagentur für Arbeit macht der Deutsche Gewerkschaftsbund, DGB, in Düsseldorf für März 2017 exakt 71.070 Minijobber/-innen aus. Der Frauenanteil betrug 59,3 Prozent (42.159).
An der Spitze der Minijobs standen in Düsseldorf im März 2017 folgende Tätigkeiten:
– Reinigung 14.305 Beschäftigte
– Gastgewerbe 9.075 Beschäftigte
– Büro und Sekretariat 8.779 Beschäftigte
– Verkaufsberufe 8.184 Beschäftigte
– Verkehr und Logistik 5.132 Beschäftigte
Grundsätzlich sind alle Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig in der Rentenversicherung, Krankenversicherung, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. Eine Ausnahme besteht aber bei geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Diese sind sozialversicherungsfrei. Nur in der Rentenversicherung besteht seit dem 1. Januar 2013 eine Versicherungspflicht, von der der Geringfügig Beschäftigte sich allerdings befreien lassen kann.
Volle Sozialversicherung
Der DGB in Düsseldorf fordert von der Politik, Minijobs künftig nur noch zuzulassen, wenn die Arbeitgeber ab dem ersten Euro die vollen Sozialversicherungsbeiträge auf die erbrachten Arbeitsleistungen zahlen.
„Der Boom der Neben- und Minijobs zeigt, dass sich die Arbeitgeber hier ein Schlupfloch geschaffen haben, um aus den Sozialversicherungssystemen auszusteigen. Minijobs werden vor allem genutzt, um Steuern und Sozialabgaben zu vermeiden. Das aber verstärkt den Trend zu Billiglohn und Altersarmut“, warnt die Düsseldorfer DGB-Vorsitzende Sigrid Wolf.
163,61 Euro Rente nach 45 Jahren
Nach Berechnungen des DGB erwirbt man nach 45 Jahren in einem Minijob bei gewerblichen Arbeitgebern und Versicherungsfreiheit nur einen Rentenanspruch von 163,61 Euro. „Parteiprogramme, die auf eine Anhebung der Verdienstgrenze und die Ausweitung der Billigjobs zielen, bewirken einen Schaden für die Volkswirtschaft, die Sozialversicherungssysteme und die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagt Sigrid Wolf.