Düsseldorf kriegt ´nen Zug vor dem Zug: Comitee Carneval beschließt Werbekarawane
Diese Karawane zieht nicht weiter – sie fährt vorweg: Der Vorstand des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC) hat am Mittwochabend (8.11.) einstimmig das Werbevorprogramm zum Rosenmontagszug 2018 beschlossen. Bis zu 15 Firmen sollen Werbefahrzeuge vor der jecken Parade durch Düsseldorf rollen lassen. Zum Preis von 3000 bis 5000 Euro pro Fahrzeug. Vorbild ist das wild hupende Werbespektakel vor der Tour de France.
Ola la: Die Tour de France hat die Sache mit der Werbekarawane vorgemacht.
Joot, der Rheinländer ist nicht ganz so fix wie der Franzose: In der Geschwindigkeit soll sich die Rosenmontags-Werbekarawane dem nachfolgenden Zug anpassen. Auch sollen den Karnevalsvereinen keine der dort dringend benötigten Sponsoren abspenstig gemacht werden. Sechs bis acht interessierte Unternehmen gebe es bereits, zehn bis fünfzehn Firmen sollen es am Ende werden.
Finanzspritze willkommen
„Wer kritisiert, dass der Karneval dadurch kommerzialisiert wird, muss sich mal vor Augen führen, wie sich ein Rosenmontagszug finanziert“, schreibt CC-Geschäftsführer Tüllmann den Kritikern ins Gebetbuch. Die Zahlen dazu: Nach eigenen Angaben muss das CC pro Rosenmontagszug eine halbe Million Euro aufbringen plus neuerdings 30.000 Euro Anti-Terrorzuschlag für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Da wären 50.000 Euro oder mehr aus dem Werbeaufzug eine willkommene Finanzspritze.
Werbung ist schoin jetzt im Düsseldorfer Zoch: Die Ahoi-Brause samt Praktikant Elton.
Und auch schon bisher rollen Werbeträger an Rosenmontag durch Düsseldorf: Mercedes stiftet in Düsseldorf gebaute Transporter als Bagagewagen. Die Ahoi-Brause hatte einen eigenen Wagen; mit Jobsi Driessen gab es einen Karnevalsprinz, der in einem Pappmaché-Flugzeug über die Kö donnerte, als er selbst noch zur Führungsspitze des damaligen Ferienfliegers LTU gehörte. Und das sind nur einige Beispiele für weitere.
Das CC will nun ein Arbeitsteam bilden, das die Abwicklung des Rosenmontagszugs insgesamt übernimmt. Mönchengladbach will die Werbefahrzeuge in den Rosenmontagszug einbauen – dort gibt es keine Live-Übertragung im Fernsehen. Köln behauptet mit spitzem Mund, der Rosenmontagszug im Schatten des Doms bleibe werbefrei.