DGB-Chefin Sigrid Wolf: Warnung vor zu teurem Wohnungsbau in Düsseldorf!
Der DGB fordert die Düsseldorfer Bauverwaltung auf, die „Richtlinie zur Anpassung des preisgedämpften Wohnungsbau“ der Realität anzupassen. „Ein preisgedämpfter Quadratmeterpreis von 9,60 Euro Nettokaltmiete entspricht bei weitem nicht den durchschnittlichen Einkommensverhältnissen der Bürgerinnen und Bürger in der Landeshauptstadt“, sagte die Düsseldorfer DGB-Chefin Sigrid Wolf.
Vorn DGB-Chefin Sigrid Wolf, links neben ihr: OB Thomas Geisel
Im Mikrozensus von 2014 wurde für deutsche Großstädte ein durchschnittlicher Mietpreis von 7,40 Euro Bruttokaltmiete errechnet. Im Gegensatz dazu liegt Düsseldorf mit 9,60 Euro Nettokaltmiete plus 3,00 Euro für Heiz- und Betriebskosten deutlich darüber. „Ein Durchschnittsverdiener in Vollzeit mit zwei Kindern muss oft mehr als ein Drittel des Einkommens nur für Wohnen bezahlen. Das ist ein nicht vertretbarer Zustand“, kritisierte Wolf.
Wohnungen für Geringverdiener
Ihre Analyse: Schon jetzt suchen weit mehr Menschen einen bezahlbaren Wohnraum als angeboten wird. Die Baugenehmigungen halten mit dem Zustrom in die Landeshauptstadt nicht ansatzweise mit. Der Bedarf an Wohnraum wächst, weil die Zahl der Singlehaushalte ebenso steigt wie die der Zuwanderer aus anderen EU-Staaten und Krisengebieten. „Wohnen ist ein elementares Grundbedürfnis. Wir brauchen einen Kraftakt von Bund, Ländern und Kommunen. Wir benötigen Wohnungen, Wohnungen und nochmals Wohnungen für Geringverdiener. Auch wenn es viele Milliarden kostet!“, sagte Wolf.
Vor drei Tagen hatte der Chef des Düsseldorfer Mieterbundes, Hans-Jochem Witzke, ebenfalls die Verwaltungszahlen und -formulierungen zu preisgedämpftem Wohnungsbau in der Landeshauptstadt kritisiert. Der Wolnungsausschuss hatte das in Frage gestellte Papier am Montag auf seiner Tagesordnung.