Düsseldorf: UCI-Kino wird von Mitarbeitern bestreikt
Nachdem die Verhandlungen der Gewerkschaften mit den Betreibern der UCI-Multiplexkinos abgebrochen wurden, kam es am Freitag in vielen UCI-Kinos zu Streiks der Mitarbeiter. Auch im Düsseldorfer Medienhafen hatten sich die Streikenden vor dem Kino postiert.
Schlechte Stimmung vor dem Kino
Über dem UCI-Kino im Düsseldorf zogen am Freitagnachmittag dunkle Wolken auf. Das Donnerwetter am Himmel blieb aus, aber die Stimmung der streikenden Mitarbeiter glich eher einem tristen Herbsttag. In gelbe ver.di-Westen gewandet hielt ein großer Teil der 65 Beschäftigten vor dem Kino die Stellung. Ins Kino dürfen sie nicht, aber sie wissen, dass einige neue Mitarbeiter, die noch in der Probezeit sind, drinnen versuchen den Kinobetrieb aufrecht zu erhalten. Am Freitagabend wurde mit einem großen Besucherandrang gerechnet, auch weil der Film „Fack ju Göhte 3“ gerade erst angelaufen ist.
Vor dem Kino zeigen die Streikenden Flagge für mehr Lohn
Ver.di fordert mehr Lohn
Die Gewerkschaft ver.di begründet ihren Streikaufruf mit den gescheiterten Tarifverhandlungen für die rund 1700 Beschäftigten der UCI Multiplex GmbH. Auf die Forderung der Gehaltserhöhung von 1,50 Euro pro Stunde und bessere Zulagen wollten die Arbeitgeber nach ver.di-Aussage nicht eingehen. Lediglich zwischen 8 und 14 Cent pro mehr Stunde und eine schrittweise Erhöhung bis ins Jahr 2020 in der Einstiegstufe Service auf maximal 9,82 Euro brutto hätte UCI angeboten. Die Stundenlohn in der untersten Gehaltsgruppe liegt bei UCI für neue Mitarbeiter nur auf Höhe des Mindestlohnes von 8,84 Euro pro Stunde oder knapp darüber. Auch eine Erhöhung der Arbeitszeit von 38 auf 40 Stunden soll zu Lasten der Arbeitnehmer durchgesetzt werden, beschwert sich die Gewerkschaft.
„Viele der Beschäftigten arbeiten in den deutschen Kinos zu Niedriglöhnen. Dabei wird jedoch höchste Flexibilität, Nachtarbeit und Einsatz an Sonn- und Feiertagen erwartet. Mit den Warnstreiks zeigen die UCI-Beschäftigten, dass sie das nicht länger hinnehmen“, sagt Jörg Krings von ver.di Düsseldorf. „Wir erwarten von einer der führenden Kinoketten in Deutschland, dass dieses extreme Billiglohnmodell korrigiert wird und die Beschäftigten Lohnerhöhungen erhalten, die diesen Namen auch verdienen“, so der Gewerkschaftssekretär.
UCI zeigt sich verwundert
UCI reagierte am Freitagabend mit einer Pressemitteilung. Die Kunden wurden weder auf der UCI-Internetpräsenz noch über die Facebookseiten über die Streiks in den Kinos informiert. In dem Statement heißt es, dass die UCI KINOWELT ein deutlich verbessertes Angebot mit einer Erhöhungen von 5,5 Prozent über die Laufzeit des Vertrages bei den Verhandlungen am 17. Oktober vorgelegt habe. Doch die Gewerkschaft sei weder auf das Angebot eingegangen, noch habe sie auf die signalisierte Gesprächsbereitschaft reagiert und die Verhandlungen einseitig für gescheitert erklärt. UCI wirft dem Verhandlungspartner vor, weder Einigkeit noch Einigungswille gezeigt zu haben und die Verhandlungen zu blockieren. UCI ist weiter bereit an den Verhandlungstisch zurückzukehren.