Düsseldorf Wersten: Der Verkehr ist das größte Problem
Eine ungwöhnliche Dreier-Streife machte sich am Donnerstag (26.10.) auf den Weg durch Wersten: Polizeipräsident Norbert Wesseler, Polizeidirektor Thomas Decken, Leiter der Polizeiinspektion Süd, und Polizeihauptkommissar Hans-Werner Both, der hier als Bezirksbeamter seinen Dienst tut.
Ortstermin mit Streifengang
Both erklärte seinen Chefs, wo in Wersten der Schuh drückt. Dafür musste das Gespann nicht weit gehen. Denn in unmittelbarer Nähe der Polizeiwache kreuzen sich die Kölner Landstraße, die Werstener Straße und der südliche Zubringer mit der A46. Die riesige Kreuzung ist nicht nur für den fahrenden Verkehr eine Herausforderung. Zahlreiche Schulkinder und Fußgänger queren die Kreuzung täglich, gerade für die jungen Verkehrsteilnehmer eine große Herausforderung.
Während der Schulzeit sorgen Verkehrshelfer für die sichere Straßenüberquerung der Kinder
Eine der größten Kreuzungen Düsseldorfs
Durch die Herbstferien sind kaum Kinder unterwegs, meint man. Ein Irrtum. Denn gerade, als das Trio die Zuführung von der Autobahn überquert hat, kommt eine große Gruppe Kinder der Wichernschule mit ihren Betreuern auf ihren Fahrrädern angeradelt. Sie brauchen mehrere Grünphasen der Ampel, bis alle bei den Polizisten angekommen sind. Vorbildlich haben alle ihre Helme auf und berichten von ihrem Ausflug in den Südpark, den sie gerade im Rahmen des Ferienprogramms unternommen haben. Nun müssen sie noch weiter bis Unterbach und die Polizeibeamten wünschen eine gute Weiterfahrt.
Während der Schulzeit ist Hans-Werner Both morgens regelmäßig an der Kreuzung und unterstützt die Verkehrshelfer, die dafür sorgen, dass die Schüler gefahrlos die Kreuzung queren können.
Ermahnungen der Polizei
Auf dem weiteren Weg die Kölner Landstraße entlang entdeckt Thomas Decken noch einen an der roten Ampel wartenden Transporter, dessen Fahrer mit dem Handy telefoniert und geich eine Ermahnung kassiert. Aber nicht nur er bekommt deutliche Hinweise. Auch die Radfahrer, die den Radweg in die falsche Richtung benutzen, erhalten mahnende Worte.
Eine spezielle Haltezone für Eltern, genutzt wird sie wenig
Am Rheindorfer Weg zeigt Bezirksbeamter Both die Haltezone für autofahrende Eltern, die so ihre Kinder vor der Grundschule gefahrlos auf dem Parkplatz eines Dicounters aussteigen lassen könnten. Doch er weiß aus Erfahrung, dass das die wenigsten nutzen. Die Kinder werden bis vor die Schule gefahren und durch das Parken in zweiter Reihe regelmäßig dabei noch andere Kinder gefährdet.
In der Schule sind die Bezirksbeamten Dauer-Gäste. Denn nicht nur der Schulweg wird durch sie gesichert, auch um die Schulwegführung und den Fahrradführerschein kümmern sich die Beamten. Und demnächst wird Hans-Werner Both auch wieder den Martinszug begleiten. Allerdings heißt es dann Abschiednehmen für den Polizeihauptkommissar. Denn er geht zum Jahresende in den Ruhestand nachdem er sieben Jahre in Wersten nach dem Rechten geschaut hat.
Zahl der Wohnungseinbrüche ist rückläufig
Hinter der Schule liegt eine große Wohnsiedlung. Obwohl die dunkle Jahreszeit wieder die Hochsaison für Einbrecher ist, sieht Both dem gelassen entgegen. Im gesamten Jahr 2017 gab es bis jetzt lediglich 17 Einbrüche und damit deutlich weniger als im Vorjahr. Dazu habe auch die Aufklärung der Polizei beigetragen, denn die Bewohner hätten ihre Häuser mittlerweile besser gesichert und die Nachbarschaut achtet aufeinander.
Polizeipräsident Norbert Wesseler (links) kannte die Kreuzung bisher nur als Autofahrer und ist erstaunt über die Komplexität. Thomas Decken (rechts) erklärt gefährliche Situationen
Beim Rückweg zur Kölner Landstraße über das Werstener Kreuz fassen sich die Beamten fassungslos an die Köpfe. Vor ihren Augen fährt ein Oberklasse-SUV die Werstener Straße rückwärts entlang, da er sich in der Spur vertan hat. Ein Polizeikrad ist auf der anderen Straßenseite in Stellung, um Fahrzeuge, die von der Autobahn kommen, auf Rotlichtvergehen zu kontrollieren. Kurz vor der Werstener Wache überholen Wesseler, Decken und Both den Kollegen mit dem Krad. Er hat eine Dame im Kleinwagen herausgewunken. Das kostet mindestens ein Bußgeld von 90 Euro und einen Punkte in Flensburg. War die Ampel schon länger als eine Sekunde rot, erhöht sich das Bußgeld auf 200 Euro, es sind zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot fällig.