Düsseldorf: Großaufgebot an Polizei begleitet Demonstration der Kurden
In der Düsseldorfer Innenstadt demonstrierten am Samstagnachmittag (21.10.) nach Polizeiangaben etwa 1200, laut Veranstalter rund 1500 Kurden für den in der Türkei inhaftierten PKK-Führer Abdullah Öcalan. Seit einigen Tagen gebe es in der türkischen Presse Gerüchte darüber, dass Öcalan in einem türkischen Gefängnis gestorben sei. Düsseldorf war deshalb einer von mehreren Demonstrationsstandorten der Kurden in Deutschland. Begleitet wurde der Protestzug von einem Großaufgebot der Polizei. Bei einer Rangelei an der Ecke Graf-Adolf-Straße/Bahnstraße bekamen zwei Demonstrationsteilnehmer Pfefferspray der Polizei in die Augen. Ein Passant hatte sie zuvor provoziert, wie ein Beamter des Staatsschutzes seine Kollegen informierte.
Eine Videoszene der Düsseldorfer Demonstration
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Unter Polizeiaufsicht mussten die Kurden verbotene gelbe Fahnen umladen.
Vor dem Start machten zahlreiche Teilnehmer Selfies von sich.
Bereits vor dem Demonstrationszug war die Lage angespannt. In einem Transporter der Demonstranten entdeckten Polizeibeamte gelbe Fahnen mit einem Portrait des Kurdenpolitikers Abdullah Öcalan in einem blauen Hemd. Diese Fahnen sind in Deutschland verbotene Symbole der türkischen PKK und dürfen nicht in Demonstrationen gezeigt werden. Erst als die verbotenen Fahnen umgeladen wurden, startete der Protestmarsch – auf einer anderen, als der geplanten Route. Vom DGB-Haus an der Friedrich Ebert-Straße ging es über Karlstraße und Graf-Adolf-Straßen direkt zum Johannes-Rau-Platz, wo die Abschlusskundgebung vorgesehen war.
Plötzliche Eskalation an der Graf-Adolf-Straße/Bahnstraße: Dem Vernehmen nach hatte ein türkischer Passant den Demonstranten etwas zugerufen.
Die Polizei schritt sofort ein.
Zwei Demonstrationsteilnehmer bekamen Pfefferspray der Polizei in die Augen.
Die im Vergleich zu früheren Kurdenkundgebung deutlich aufgestockten Polizeikräfte machten deutlich, dass die Behörden auf Eskalationen vorbereitet sein wollten. Außer dem bereits genannten Konflikt konnten keine weiteren Scharmützel beobachtet werden. Die von Pfefferspray Getroffenen wurden von Krankenwagen zur weiteren Versorgung in Kliniken gebracht.
Auf dem Weg zum Johannes-Rau-Platz: Der Demonstrationszug der Kurden am Samstag in Düsseldorf.
Auf dem Johannes-Rau-Platz forderten die Kurden nochmals den Zugang zum inhaftierten Öcalan für dessen Familien und seine Anwälte. Mit Musik und Tanz endete die Demonstrationen. Am 4. November wollen die Kurden mit mindestens 3000 Menschen für Abdullah Öcalan in Düsseldorf protestieren.
Unbekannter Observant der Kurdendemo im alten Horten-Gebäude.
aktualisiert 20:30 Uhr