Düsseldorf: Das neue Amt für Migration und Integration nimmt Form an
Im öffentlichen Teil der Ratssitzung in Düsseldorf am Donnerstag (19.10.) wurden die Ratsmitglieder über die Gründung des neuen Amts für Migration und Integration informiert. Im nichtöffenlichen Teil ging es dann auch um die Personalie der Amtsleitung. Wie erwartet wird die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch diese Postion zum 1. Januar 2018 übernehmen.
Integration als neues Amt
Was ursprünglich unter dem Arbeitstitel „Welcome Center“ geprüft worden war, wird nun das neue Amt für Migration und Integration. Nachdem in den Spitzenzeiten des Flüchtlingszustroms im Jahr 2015 die Zusammenarbeit der verschiedenen Ämter auf kleinem Dienstweg half, die vielen Menschen zu versorgen, soll dies nun in ein eigenes Amt 54 einfließen. Zielgruppe sind Menschen, die nach Düsseldorf kommen – unabhängig davon, ob sie als Flüchtlinge, als Studierende oder zum Arbeiten in der Stadt sind. Die Integration sei eine dauerhafte Aufgabe, bei der es gelte Teilhabe und Zugehörigkeit in die Gesellschaft zu gestalten, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Das neue Amt wird neben der Ausländerbehörde auch den Bereich „Zentrale Fachstelle für Wohnungsnotfälle, Obdachlose und Flüchtlinge“ umfassen. Damit ist es auch für die Ablehnung von Asylbewerbern zuständig. Es wird dem Dezernatsbereich von Stadtdirektor Burkhard Hintzsche zugeordnet. Nach derzeitigen Planungen wird das Amt 54 rund 509 Stellen umfassen. Und wird seine Arbeit zum 01. Januar 2018 aufnehmen.
Von der Flüchtlingsbeauftragten zur Amtsleiterin
Miriam Koch wird Leiterin des neuen Amtes, das verfügten die Mitglieder des Rates einstimmig, teilte die Stadt mit. Seit Februar 2015 hatte sie das Amt der Flüchtlingsbeauftragten inne und in ihrer Amtszeit viele Herausforderungen durch den großen Zustrom an Geflüchteten zu bewältigen. Sie freut sich sehr auf die neue Aufgabe und hofft auf einen offenen Dialog mit ihren künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Die neue Aufgabe bringt eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich", stellt Koch fest. "Wir müssen nun unser Hauptaugenmerk auf die Integration der Flüchtlinge durch Sprache, Bildung, Wohnen, Ausbildung sowie Arbeit legen. Bei der Migration werde ich mich für eine Verstärkung der Vernetzung und Zusammenarbeit mit Migrantenorganisation einsetzen, und im Obdachlosenbereich geht es mir vor allem um die Erweiterung sowie Renovierung beziehungsweise Sanierung vorhandener Gebäude."
Die Situation in Düsseldorf ändert sich
Aktuell sind 6200 Asylbeweber in Düsseldorf und für 2018 wird mit dem Sinken der Zahl auf 6000 gerechnet. Die Betreuung der Geflüchteten in den Unterkünften wird von den Wohlfahrtsverbänden organisiert und auch hier wird es Veränderungen geben. Da die Stadt in ihrer Prognose ursprünglich von 9000 Flüchtlingen ausging, finanziert sie 45 Stellen bei den Verbänden. Durch die Reduzierung auf 6000 wird sie auch die Zahl der Betreuer um ein Drittel reduzieren. Die Stadt begründet das damit, dass in den Unterkünften immer mehr Menschen mit gefestigtem Aufenthaltsstatus leben, die selber eine Wohnung anmieten könnten, in Düsseldorf aber keine Wohnungen finden.
Ziel ist es, von den bestehende Flüchtlingsunterkünften, einige in Wohnungen für Obdachlose (damit sind geflüchtete Menschen mit Aufenthaltsstatus ohne Wohnung gemeint) zu wandeln. Geplant ist dies bei den Wohnungen an der Küppersteger Straße, Emil-Barth-Straße, Posenener Straße, Bruchstraße und Robert-Stoltz-Straße. Die Hotelunterkünfte konnten mittlerweile komplett aufgegeben werden und auch die Leichtbauhallen sind bis auf die an der Bergischen Kaserne nicht mehr bewohnt. Wo es möglich ist, sollen die Grundstücke der bestehenden Flüchtlingsunterkünfte geprüft werden, ob dort Wohnbebauung möglich ist.