Düsseldorf: Der Schalenbrunnen und Baby-Magnolien sind zurück auf dem Corneliusplatz
Die Magnolien sind noch klein, das Wasser plätschert noch nicht: So ein Comeback braucht Geduld. Nach einem Jahrzehnt als Baustelleneinrichtungsfläche klopft sich der Corneliusplatz am Nordende der Kö den Mörtel aus dem Mantel. Der Schalenbrunnen ist zurück. 2018 folgt die Füllung, verspricht die Stadt. Die Bauzäune verschwunden, das Geld auch. Die Kosten für die Wiederherstellung belaufen sich auf rund 3,8 Millionen Euro. Restauration und Wiederaufbau des Schalenbrunnens haben mit etwa 450.000 Euro zu Buche geschlagen.
Rückblick um ein halbes Jahrhundert: So sah der Corneliusplatz in Düsseldorf im Jahr 1965 aus.
„Jetzt ist es endlich so weit: Nach der Fertigstellung der innerstädtischen U-Bahnlinie zwischen den Haltestellen Bilk und Wehrhahn 2016 ist der Platz um den Schalenbrunnen in seiner ursprünglichen Form und Gestaltung nun fast komplett wiederhergerichtet. Ich freue mich, den Platz heute der Öffentlichkeit zu übergeben – und freue mich schon jetzt auf das Schlittschuhlaufen auf der Eisfläche, die zur Eröffnung der Weihnachtsmärkte hier errichtet wird“, ließ sich Oberbürgermeister Thomas Geisel zitieren.
Sockel und untere Brunnenschale zerstört
Der Schalenbrunnen musste Ende 2007 abgebaut und dabei in Eizelteile zerlegt werden. Die untere Brunnenschale sowie der untere Teil des zentralen Sockels wurden abgebrochen und sind rekonstruiert worden. Brunnen und Beete machten Baucontainern, Lagerflächen und Bausilos der Wehrhan-U-Bahn-Linie Platz.
Bis der Platz so weit ist wie im Jahr 2002, wird noch einige Zeit vergehen.
Nun ist der Brunnen wieder da und umgeben von vier Pflanzflächen mit jeweils drei Magnolien. In den zum Brunnen zugewandten Seiten werden je zwei weißblühende "Magnolia x loebneri ‘Merril’" gepflanzt, die als Stecklinge aus den alten Bäumen in der städtischen Baumschule gezogen wurden. Die Dreiergruppen werden komplettiert durch je eine rosablühende "Magnolia soulangeana".
Nordende der Kö: Nur für Anlieger
Die Königsallee nördlich der Theodor-Körner-Straße ist nur noch für Anlieger freigegeben. Die östliche Königsallee verläuft einspurig nach Norden und schließt an die Umfahrung des Corneliusplatzes an, um über die westliche Königsallee wieder in Richtung Theodor-Körner-Straße zu verlaufen. Auf der östlichen Königsallee neben dem Corneliusplatz wurden sechs Stellplätze angeordnet und auf der westlichen Seite drei Taxi-Stellplätze.
Rasen folgt erst nach dem Abbau der Eisbahn im Frühjahr 2018. Auch die Bänke sind zurzeit noch eingelagert und werden erst im nächsten Frühjahr aufgestellt.
Der Corneliusplatz und seine Geschichte
Leo Müsch stellte 1892 den Schalenbrunnen hin, Stadtgärtner Friedrich Hillebrecht schuf den schmucken Platz drumherum. Die von Hillebrecht entworfene Platzgestaltung wurde um 1912 durch Gartendirektor Walter von Engelhardt in der Bepflanzung vereinfacht. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg rekonstruierten Gärtner den Platz mit einer nochmals vereinfachter Beetgestaltung. 1987 überarbeiteten Gärtner das Ensemble erneut.
Seit 1994 sind neben zahlreichen Einzelgebäuden auch der Stadtgraben der Königsallee mit den flankierenden Promenaden, der Platz am Schalenbrunnen (Corneliusplatz) sowie das Kö-Gärtchen mit Graf-Adolf-Platz als Baudenkmale in die Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf eingetragen worden.
Fotos: Stadt Düsseldorf Ingo Lammert + Stadtarchiv