Feuerwehr Düsseldorf appelliert an Eigentümer: Rauchmelder installieren und überprüfen
Ende März auf der Itterstraße in Düsseldorf Holthausen: Ein Mann hatte sich während des Kochens auf sein Sofa gelegt und war eingeschlafen. Einem aufmerksamen Nachbarn ist es zu verdanken, dass die Feuerwehr schnell vor Ort war. Alarmiert durch den piepsenden Rauchmelder rief er die 112 an. Über eine Drehleiter und durchs Fenster kamen Einsatzkräfte in die stark verrauchte Wohnung. Sie weckten den Mieter und nahmen das verbrannte Essen vom Herd.
Nur wenige Stunden später retteten Rauchmelder gleich 23 Bewohnern eines Mehrfamilienhauses in Düsseldorf Hellerhof das Leben. Kurz nach Mitternacht alarmierte eine Mieterin die Feuerwehr. Sie hatte bereits den giftigen Brandrauch in ihrer Wohnung, konnte aber mit den übrigen Bewohnern auf die Straße flüchten. Der Mieter aus der brennenden Wohnung kam mit einer leichten Rauchvergiftung in ein Krankenhaus. Es entstand ein Schaden von über 50.000 Euro.
Steigend Zahl von Brandeinsätzen
Insgesamt 331 Einsätze zählte die Feuerwehr Düsseldorf im Jahr 2016 im Zusammenhang mit ausgelösten Heimrauchmeldern. Dabei retteten Einsatzkräfte 26 Menschen aus den verrauchten Wohnungen. In der ersten Jahreshälfte 2017 waren es bereits 241 Einsätze in Verbindung mit Rauchwarnmeldern, wieder waren es 26 Menschen, die von den Rettungstrupps ins Freie gebracht wurden.
Wichtig: Rauchmelder sind seit dem 1. April 2013 in Neubauten und seit Januar 2017 bei allen Wohngebäuden in Nordrhein-Westfalen Pflicht. Schlafräume, Kinderzimmer sowie Flure, die als Fluchtwege dienen, sind mindestens mit einem Rauchwarnmelder auszustatten.
Eigentümer oft ahnungslos
„Aus der Praxis wissen wir, dass gerade private Eigentümer von Wohnungen und Häusern oft nicht ausreichend über die Rauchmelderpflicht informiert sind. Vielen ist einfach nicht bewusst, dass sie für die Umsetzung verantwortlich sind, ganz gleich, ob sie ihre Immobilie vermieten oder selbst bewohnen“, erklärt Christian Schlich, stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr Düsseldorf und ergänzt: „Dabei geht es im Ernstfall um Leben und Tod. Denn bei einem Brand kann eine Rauchgasvergiftung schon nach zwei Minuten tödlich sein.“
Damit die Lebensretter Alarm geben können, müssen sie fachgerecht installiert sein und regelmäßig gewartet werden. Eigentümer sind verpflichtet, die von ihnen oder durch Dritte installierten Geräte gemäß Herstellerangaben, mindestens jedoch einmal jährlich auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen und ihre Betriebsbereitschaft sicherzustellen. Feuerwehreinsätze, die auf eine mangelnde Wartung der Rauchmelder zurückzuführen sind, können bei dem Eigentümer hohe Kosten verursachen.
Rauchmelder regelmäßig warten
Die Kosten für den Einsatz der Feuerwehr übertreffen bei weitem die Wartungskosten der Rauchmelder. „Hier appellieren wir an die Bewohner, eine jährliche Wartung an den Geräten durchzuführen“, sagt Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen. Im vergangenen Jahr rückten die Brandbekämpfer aus Düsseldorf zu 75 Brandeinsätzen aus, bei denen ein defekter oder schlecht gewarteter Rauchmelder Alarm gegeben hat – 49 Mal war dies bereits im ersten Halbjahr 2017 der Fall.
Rauchmelder für Gehörlose
Für Gehörlose gibt es spezielle Rauchmelder. Sie verbindet eine Zentrale mit einem Blitzlicht, einem oder mehreren Rauchmeldern und einem Vibrationsgeber, der beim Schlafen unter das Kopfkissen gelegt wird.
Foto: Stadt Düsseldorf/Melanie Zanin