Düsseldorfer EG filetiert die Fishtown Pinguins in den letzten zehn Minuten
Muss es denn so spannend sein? Macht es Spaß, 5711 Zuschauer in die Irre zu führen? Offenbar. In der 50. Minute führten die Gäste aus Bremerhaven mit 2:0. Da zuckten im ISS Dome schon viele Schultern. Doch kamen die letzten zehn Minuten gegen die Fishtown Pinguins – und die Düsseldorfer EG drehte das Spiel. Nach der Schlusssirene blieben alle drei Punkte am Rhein: die Düsseldorfer siegten mit 3:2 (0:1; 0:1; 3:0).
Punktsieg für den Düsseldorfer Stürmer Spencer Machacek – die Mannschaft aber musste danach in Unterzahl weitermachen.
Der Abend begann mit einer zünftigen Keilerei zwischen Spencer Machacek und Kristopher Newbury. Der hatte den DEG-Stürmer vor der eigenen Bank hart attackiert. Zwar gewann Machacek den anschließenden Faustkampf; die DEG musste in der Folge aber in Unterzahl agieren. Der neue Mann im Tor der DEG, Dan Bakala, wurde in der siebten Minute erstmals richtig gefordert und fuhr nach einem Schuss von Flügelstürmer Jan Urbas die Fanghand aus.
Schub für die Gäste
Bremerhaven gab die Überzahlsituation erkennbar einen Schub. Das Team von Thomas Popiesch wagte sich häufiger nach vorn. Pinguins-Torhüter Tomas Pöpperle war noch einmal gefordert, als Maxi Kammerer mit Tempo über rechts zum Tor zog, dann aber die Scheibe nicht druckvoll genug und zu unplatziert in Richtung Gästegehäuse schickte (10.). Die Führung der Gäste resultierte aus einer Unordnung vor Bakala. Quirk passte hinter dem Tor stehend an den linken kurzen Pfosten, wo Brock Hooton einschussbereit stand und den Puck ins kurze Eck setzte (11.).
Mehr Offensive, aber kein Ertrag
Druckvolle Düsseldorf zu Beginn von Spielabschnitt 2.
Zu Beginn des Mittelabschnitts kam die DEG häufiger zum Abschluss. Den Anfang machte John Henrion aus zentraler Position, Pöpperle aber war zur Stelle (22.). Leon Niederberger zog über die rechte Seite zum Tor, den Puck auf der Rückhand führend. Strodel setzte nach und versuchte, die Scheibe über die Linie zu stochern. Pöpperle reagierte gleich drei Mal hervorragend (23.).
Der neue Mann im Tor der DEG, Dan Bakala, wurde bei seiner Düsseldorf-Premiere richtig gefordert.
Dieses Mal war es Dmitriev der die Scheibe per Rückhand in Richtung Tor trug und sie halb dem mitgelaufenen Kammerer überließ, halb selbst noch schießen wollte. Kammerer verfehlte die Scheibe, so dass im Endeffekt das Tor leer, der Puck aber nicht drin war (24.). Danach flaute der Offensivdrang der DEG ab, Burlon versuchte sich noch einmal aus dem linken Bullykreis (28.). Bremerhaven schlug dagegen eiskalt zu. Jordan George ackerte sich durch die Mitte zum Tor der DEG und hob die Scheibe mit der Rückhand an der Fanghand von Bakala vorbei in den kurzen rechten Winkel (28.).
Ausgleich innerhalb einer Minute
Nach dem Ausgleich gab es einen Sturmlauf der Düsseldorfer auf das Tor der Gäste.
Auch im Schlussabschnitt tat sich die DEG zunächst schwer. Doch dann kam Minute 52: Henrion verwandelte einen super Querpass von Laub mühelos zum 1:2-Anschlusstreffer. Fast hätte Urbas für die Pinguins zurückgeschlagen (53.). 58 Sekunden nach dem Henrion-Treffer stahl sich Barta am langen rechten Pfosten in Position, Machacek sah das und steckte die Scheibe von der linken Bande durch. AUSGLEICH! Der Rest war ein rot-gelber Freudentaumel. Ab sofort spielte die DEG angepeitscht von den Fans auf Sieg. Barta knallte die Scheibe aus der Drehung an die Latte (56.). Welsh hätte eine dieser Geschichten des Sports schreiben können, traf aber die Scheibe aus aussichtreicher Position nicht richtig (60.). 23 Sekunden vor dem Ende schoss Picard von der blauen Linie, der insgesamt stark haltende Pöpperle ließ den Puck abprallen und Barta staubte zum späten Sieg ab.
Dan Bakala bekam Ovationen der Fans nach Spielende.
Die Düsseldorfer EG steht momentan auf Platz 8 der Tabelle. Am Freitag steht das erste rheinische Derby der Saison bei den Kölner Haien an (erstes Bully um 19:30 Uhr). Die Kölner auf Tabellenrang fünf haben nur zwei Punkte mehr als die Düsseldorfer. Zwei Tage darauf gastiert der ERC Ingolstadt im ISS DOME. Los geht’s um 16:30 Uhr.
Fotos: Karina Hermsen