Düsseldorfer EG bezwingt die Roten Bullen aus München mit 6:4
Es war ein Kampf bis zur letzten Sekunde, ehe die Düsseldorfer EG den Deutschen Meister EHC Red Bull München mit 6:4 (3:0; 1:1; 2:3) besiegt hatte. Jubel im ISS Dome.
Im Schlussdrittel drückte München – doch die Düsseldorfer EG verteidigte ihren Vorsprung.
Die Düsseldorfer attackierten München früh, liefen viel und schnell und wurden belohnt. Lewandoswki behauptete die Scheibe im Angriffsdrittel, fuhr hinter das Tor und legte ab zu Dmitriev. Der scheiterte zwar noch beim ersten Versuch, setzte dann aber den eigenen Nachschuss aus spitzem Winkel in die Maschen (6.).
Hellwach und aufgekratzt
Die DEG präsentierte sich hellwach, aufgekratzt und erspielte sich so etliche Konterchancen. Der zweite Jubelschrei ertönte, nachdem Welsh mit seinem ersten Saisontor auf 2:0 gestellt hatte. Henrion war mit Tempo über rechts vorgestoßen und hatte die Scheibe aufs Tor gebracht. Welsh rauschte heran und rutschte den Puck regelkonform– wovon sich die Schiedsrichter Hurtik und Melia am Bildschirm überzeugten – ins Tor (9.). Die Gäste kamen langsam in Schwung. Dann feuerten die Mannen von Don Jackson einige Male gefährlich in Richtung Mathias Niederberger. Das Torglück blieb auf Seiten der DEG. Daschner an der Grundlinie auf der rechten Seite suchte und fand Barta vor dem Tor. Mit der Rückhand lupfte der zum 3:0 ein (14.).
Nächster Treffer für die Düsseldorfer Gastgeber: Barta netzte ein.
München trifft, DEG antwortet
München musste zu Beginn des zweiten Drittel etwas tun. Frank Mauers Rückhandschuss fischte Niederberger gekonnt weg (23.). Die Gäste hielten den Druck hoch. Keith Aucoin behielt im linken Bullykreis die Übersicht, legte flach vors Tor, wo Steven Pinizzotto zur Stelle war und einschob (24.). Die Antwort der DEG folgte 86 Sekunden später. Barta schickte Ebner, der legte die Scheibe von rechts nach links und verlud aus den Birken. Kommentar des Torschützen: „Ich kann nur den einen Move“. Es ging turbulent weiter. Pinizzotto kam unter Bedrängnis von Conboy vor dem Tor ins Straucheln, haute über den Puck, erhielt aber einen Penalty. Den parierte Niederberger glänzend, indem er die Lücke zwischen den Beinen dicht machte (37.). Dem 5:1 nach Schuss von Dmietriev aus der Distanz verweigerten die Schiedsrichter nach erneutem Videobeweis die Anerkennung, weil der Münchener Goalie im Torraum von Barta behindert worden sein sollte (37.).
Spannung bis zum Schluss
Im Schlussabschnitt schien alles klar zu sein, als Barta einen Aufbaufehler der Münchener dankend zum 5:1 nutzte, indem er aus den Birken auf der kurzen Fanghandseite halbhoch überwand (46.). Doch die Gäste aus München brauchten nur 90 Sekunden, dann verkürzte Mads Christensen auf 2:5(47.). München diktierte weiter das Tempo, war aber nicht durchgehend gefährlich. Als das Spiel dahin plätscherte, schaltete Frank Mauer den Turbo ein, zog über die linke Seite zum Tor, legte quer zum freistehenden Patrick Hager. Der hatte keine Mühe mehr, den dritten Gästetreffer zu erzielen (52.).
Sicherer Rückhalt im Tor der Düsseldorfer EG: Mathias Niederberger
Die DEG kam nur noch vereinzelt zu Entlastungsangriffen, Ebner hatte nach Querpass von Kammerer die Entscheidung auf dem Schläger (54.). Als Don Jackson schon seine Auszeit und aus den Birken zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor genommen hatte, wanderte Darryl Boyce für vier Minuten wegen hohen Stocks auf die Sünderbank. 56 Sekunden vor Schluss wurde die Partie endgültig zum Krimi, weil Aucoin am langen linken Pfosten blank stand. Ein weiteres Mal kam der Meister in die Formation, doch die DEG hielt dagegen und Lewandowski vertrieb mit seinem Schuss ins leere Tor drei Sekunden vor der finalen Sirene allerletzte Zweifel am Sieg.
Weiter geht es am Sonntag um 14 Uhr am Iserlohner Seilersee. Am Dienstag kommt mit den Eisbären Berlin der nächste Top-Club in den ISS DOME (erstes Bully um 17 Uhr).
Fotos: Karina Hermsen