Düsseldorf: Unikliniken gehen mit harten Bandagen gegen die eigenen Mitarbeiter vor
Mit harten Bandagen geht die Leitung der Düsseldorfer Unikliniken gegen die eigenen Mitarbeiter vor. Rund 450 von ihnen streikten am Dienstag (19.9.), weil laut ver.di die Düsseldorfer Klinikleitung zu keinerlei Gespräch bereit sei. Es mussten Operationen verschoben werden und es gab Einschränkungen beim Klinikessen. Die Beschäftigten verlangen eine Entlastung und die Einstellung von mehr Personal. Manchmal sei lediglich eine Pflegekraft für 32 bis 38 Patienten zuständig, hieß es.. Journalisten gegenüber bestätigten Patienten die Zustände in den Düsseldorfer Unikliniken.
Die Verantwortlichen für die Missstände in Düsseldorfs Vorzeigeklinik reagierten mit einer Verschärfung ihres Konfrontationskurses. In einer Pressemitteilung lässt Professor Dr. Klaus Höffken so zitieren: „Wenn an Flughäfen oder bei der Bahn gestreikt wird, leiden die Reisenden. Wenn in einem Krankenhaus gestreikt wird, geschieht dies auf dem Rücken von kranken Menschen.“ Der Mann beansprucht für sich den Titel „Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Düsseldorf“.
"Klinikleiter ohne Rechtskenntnis"
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat dem Chef der Uniklinik Düsseldorf, Prof. Dr. Klaus Höffken, vorgeworfen, „die Rechtsgrundlagen der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nicht zu kennen“. Höffken hatte behauptet, er habe kein Mandat für eigenständige Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft ver.di verweist indes auf die Rechtsverordnung der Uniklinken des Landes Nordrhein Westfalen. Dort heißt es in §13(1) Der Aufsichtsrat trifft für die Mitglieder des Vorstands, die Kaufmännische Direktorin oder der Kaufmännische Direktor für die Beschäftigten des Universitätsklinikums die arbeits- und tarifrechtlichen Entscheidungen.
Gespräche über eine Entlastung erweigert
„Der Arbeitgeber Uniklinik Düsseldorf hat entgegen den Erwartungen der Belegschaft bisher jedes Gespräch oder Verhandlungen über einen Tarifvertrag Entlastung abgelehnt. Das ist eine klare Entscheidung, bei der jedem Arbeitgeber klar ist, dass sie Streik nach sich ziehen kann“, erklärte ver.di-Sekretär Jan von Hagen.
Zur Eskalation der seit vielen Monaten andauernden Auseinandersetzungen war es gekommen, als Höffken von den Streikenden eine Erklärung verlangte, nach der sie im Notfall zum Dienst gerufen werden sollten. Darin sah ver.di den unzulässigen Versuch, das Streikrecht zu beschneiden.
"Mangelhafte Personalpolitik"
„Es ist die mangelhafte Personalpolitik der Uniklinik, die auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten und der Beschäftigten ausgeübt wird“, so Cremer. „Notdienst“ wäre an der Uniklinik in vielen Bereichen längt der „Normalzustand“. „Die völlig überlasteten Beschäftigten in Sonntagsreden zu loben und sie zu beschimpfen, wenn sie für ihre Rechte eintreten, vervollständigt das Bild eines Arbeitgebers, der nicht bereit ist, beim Thema Entlastung für Beschäftigte gemeinsam eine Lösung zu finden“, so der Gewerkschafter.